Raumfahrt: Spektakulärer Fehlstart für unbemannten Raumfrachter
Der Start erfolgte am 28. Oktober 2014 um 23:22 Uhr MEZ (18:22 Uhr Ortszeit) von Wallops Island an der Ostküste der USA. Nur rund zwölf Sekunden nach dem Abheben ereignete sich in der Antriebssektion der ersten Stufe der Antares-Trägerrakete eine Explosion, und der Schub fiel aus. Die Rakete stürzte daraufhin senkrecht zurück auf die Startrampe, wobei die anderen beiden Raketenstufen ebenfalls explodierten und sich der Startplatz in einen Feuerball verwandelte. Die NASA teilte mit, dass der Range Safety Officer noch vor dem Aufschlag die Selbstzerstörung der Rakete ausgelöst habe. Auf jeden Fall wurde durch die Explosion der Rakete auch die Startrampe stark in Mitleidenschaft gezogen. Videoaufnahmen nach dem Absturz zeigen brennende Trümmer auch noch Minuten nach dem Start. Zum Glück gingen die Trümmer der Rakete im Sperrgebiet um die Startrampe nieder, Personen kamen somit nicht zu Schaden. Die US-Raumfahrtbehörde warnt davor, eventuelle Raketentrümmer anzufassen, da sie durch die Treibstoffe der Rakete kontaminiert sein könnten.
Mit der Antares-Rakete verging der dritte unbemannte Raumfrachter des Typs Cygnus der US-Raumfahrtfirma Orbital Sciences, der rund 2,2 Tonnen Frachtgut zur Internationalen Raumstation ISS befördern sollte. Für die sechs Astronauten an Bord der ISS bleibt der Ausfall von Cygnus ohne größere Folgen. Wie die NASA informierte, befinden sich noch Vorräte für mehrere Monate an Bord der Raumstation. Zudem startet noch diese Woche ein russischer Progress-Raumfrachter. Im Dezember ist der nächste Start der Dragon-Raumkapsel vorgesehen, die vom US-Konkurrenten SpaceX stammt und mit der firmeneigenen Falcon-9-Rakete in die Umlaufbahn fliegt. Orbital Sciences, welche die Cygnus-Raumfrachter im Auftrag der NASA entwickelt und gebaut hat, wird nun in den nächsten Monaten die von der Rakete übermittelten Daten und die Trümmer untersuchen, um den Grund des Fehlschlags herauszufinden. Derzeit sind alle Flüge der Antares-Trägerrakete und der Cygnus-Raumfrachter auf unbestimmte Zeit verschoben.
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