News: Spektren verraten Staubbildung in der Nähe eines Quasars
Für die Entstehung von Sternen und Planeten ist Staub von essenzieller Bedeutung. Neue Beobachtungen des Infrarot-Weltraumteleskops Spitzer lieferten jetzt möglicherweise eine Antwort auf die Frage, woher der Staub stammt, aus dem sich vor Jahrmilliarden die ersten Sonnensysteme bildeten.
"Wir waren sehr überrascht, als wir offenbar neu entstandenen Staub in der Nähe eines Quasars entdeckten", berichtet Ciska Marwick-Kemper von der Universität Manchester in England.
Staub ist bei der Entstehung von Planeten, Sternen, Galaxien und auch von Leben, wie wir es kennen, von essenzieller Bedeutung. Der Staub, aus dem sich unser Sonnensystem bildete, entstand vor vielen Milliarden Jahren in anderen Sternen, die am Ende ihres Daseins ihre äußeren Hüllen ins All abstießen.
Doch woher kam der Staub in einer Zeit, als es Sterne noch nicht lange genug gab, um Staub zu produzieren? Eine Möglichkeit ist, dass es damals sehr massereiche, äußerst kurzlebige Sterne gab, die schon früh als Supernovae explodierten und so ihre kosmische Umgebung mit Staub anreicherten. Einer anderen Theorie zufolge entstand der Staub in der Umgebung von Quasaren, also in der Nähe wachsender, extrem massereicher Schwarzer Löcher. Diese sind von einer dicken ringförmigen Wolke umgeben, in deren äußeren Bereichen Staub entstehen und von Sternwinden ins All getrieben werden könnte.
Marwick-Kemper und ihr Team untersuchten die Quasar-Theorie gründlicher und beobachteten dazu den Quasar PG2112+059 in rund acht Milliarden Lichtjahren Entfernung von der Erde. Das Team nutzte das Infrarotspektrometer des Weltraumtelekops Spitzer, um nach Spuren von mineralischen Substanzen im Licht des fernen Quasars zu suchen. Dabei entdeckten sie Bestandteile, die etwa in Glas, Sand und Marmor vorkommen und sogar solche aus Rubinen oder Saphiren. Während die Astronomen die Bestandteile von Glas erwartet hatten, waren die übrigen Stoffe eine Überraschung. Diese Minerale finden sich nämlich normalerweise nicht in Galaxien und werden im freien Weltraum von der dortigen Strahlung schnell zerstört. Dies könnte aber bedeuten, dass sie gerade frisch entstanden sind.
Mit der Entdeckung ist die Frage nach der Quelle des Staubs im frühen Universum allerdings noch nicht abschließend beantwortet. Marwick-Kemper und ihr Team wollen weitere Quasare untersuchen, um herauszufinden, ob auch diese in ihren Winden Staub produzieren. Außerdem müssen Quasare nicht die einzige Quelle dieser so wichtigen Substanz sein. "Supernovae spielten ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Staubproduktion", so die Wissenschaftlerin. "Wir aber sind recht zufrieden, dass es uns gelungen ist, verschiedenen Arten von Staub in der Nähe eines Quasars nachzuweisen, der einige Milliarden Lichtjahre von uns entfernt ist."
AK
Staub ist bei der Entstehung von Planeten, Sternen, Galaxien und auch von Leben, wie wir es kennen, von essenzieller Bedeutung. Der Staub, aus dem sich unser Sonnensystem bildete, entstand vor vielen Milliarden Jahren in anderen Sternen, die am Ende ihres Daseins ihre äußeren Hüllen ins All abstießen.
Doch woher kam der Staub in einer Zeit, als es Sterne noch nicht lange genug gab, um Staub zu produzieren? Eine Möglichkeit ist, dass es damals sehr massereiche, äußerst kurzlebige Sterne gab, die schon früh als Supernovae explodierten und so ihre kosmische Umgebung mit Staub anreicherten. Einer anderen Theorie zufolge entstand der Staub in der Umgebung von Quasaren, also in der Nähe wachsender, extrem massereicher Schwarzer Löcher. Diese sind von einer dicken ringförmigen Wolke umgeben, in deren äußeren Bereichen Staub entstehen und von Sternwinden ins All getrieben werden könnte.
Marwick-Kemper und ihr Team untersuchten die Quasar-Theorie gründlicher und beobachteten dazu den Quasar PG2112+059 in rund acht Milliarden Lichtjahren Entfernung von der Erde. Das Team nutzte das Infrarotspektrometer des Weltraumtelekops Spitzer, um nach Spuren von mineralischen Substanzen im Licht des fernen Quasars zu suchen. Dabei entdeckten sie Bestandteile, die etwa in Glas, Sand und Marmor vorkommen und sogar solche aus Rubinen oder Saphiren. Während die Astronomen die Bestandteile von Glas erwartet hatten, waren die übrigen Stoffe eine Überraschung. Diese Minerale finden sich nämlich normalerweise nicht in Galaxien und werden im freien Weltraum von der dortigen Strahlung schnell zerstört. Dies könnte aber bedeuten, dass sie gerade frisch entstanden sind.
Mit der Entdeckung ist die Frage nach der Quelle des Staubs im frühen Universum allerdings noch nicht abschließend beantwortet. Marwick-Kemper und ihr Team wollen weitere Quasare untersuchen, um herauszufinden, ob auch diese in ihren Winden Staub produzieren. Außerdem müssen Quasare nicht die einzige Quelle dieser so wichtigen Substanz sein. "Supernovae spielten ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Staubproduktion", so die Wissenschaftlerin. "Wir aber sind recht zufrieden, dass es uns gelungen ist, verschiedenen Arten von Staub in der Nähe eines Quasars nachzuweisen, der einige Milliarden Lichtjahre von uns entfernt ist."
AK
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