Schatzfund: Sperrmüll aus dem Mittelalter
Nach mehr als 60 Jahren ist ein wertvolles mittelalterliches Kreuz im österreichischen Zell am See wieder aufgetaucht – und zwar im Müll. Eine 58-jährige Frau hatte es bereits vor drei Jahren im Sperrmüll ihres verstorbenen Nachbarn entdeckt und mit der Zustimmung seiner Angehörigen mit nach Hause genommen. Dort verschwand es jedoch unter dem Bett der Frau. Erst jetzt erzählte sie einem Arzt von der Antiquität, der den Wert des Stückes erkannte und es zum Bergbaumuseum Leogang brachte.
Spezialisten des Wiener Kunsthistorischen Museums untersuchten das aus vergoldetem Kupferblech bestehende Kreuz und kamen zu einem erstaunlichen Ergebnis: Das Kunstwerk, auf dem auf der Vorderseite Jesus am Kreuz dargestellt ist, stammt aus der Zeit um 1200 und wurde in der angesehenen Werkstatt der französischen Stadt Limoges gefertigt. Ähnliche Stücke erzielten bei internationalen Auktionen Preise von mehr als 400 000 Euro.
Die Finderin wird davon jedoch nichts haben, denn inzwischen ist die Herkunft des Passionskreuzes geklärt. Ursprünglich befand es sich im Besitz der polnischen Adelsfamilie Czartoryski, die auf Schloss Goluchow, in der Nähe der Stadt Posen, residierte. Im zweiten Weltkrieg mauerten die Angehörigen der Fürstenfamilie viele wertvolle Exponate – darunter auch das Kreuz – im Keller eines Hauses in Warschau ein, um sie vor dem Zugriff der Nazis zu schützen. Das gelang jedoch nur bis 1941, dann entdeckten deutsche Soldaten das Versteck und brachten die Sammlung in das Schloss Fischhorn am Bruck im Salzburger Land. Später verlieren sich die Spuren des Kreuzes.
Die Landeskriminalabteilung Österreichs konnte nur feststellen, dass es jahrelang in der Wohnung des Nachbarn der Frau – einem Hotelier aus Zell am See – lag, wie er an das Stück gelangte, ist jedoch unklar. Das Kreuz wird im Bergbaumuseum Leogang aufbewahrt und wahrscheinlich auch ausgestellt, bis es die Erben der polnischen Adelsfamilie zurück erhalten.
Izabella Czartoryska (1743 – 1835), zu deren Lebzeiten die Kunstwerke angekauft wurden, machte sich als Kunstsammlerin und Schriftstellerin einen Namen. Sie pflegte Kontakte zu Voltaire und Rousseau und gründete das erste polnische Nationalmuseum. In ihrer Sammlung befand sich beispielsweise auch das berühmte Gemälde Leonardo da Vincis „Dame mit Hermelin“. Das Kreuz erlangte ebenfalls einen gewissen Bekanntheitsgrad, da es 1889 auf der Pariser Weltausstellung worden war.
Sebastian Hollstein
Spezialisten des Wiener Kunsthistorischen Museums untersuchten das aus vergoldetem Kupferblech bestehende Kreuz und kamen zu einem erstaunlichen Ergebnis: Das Kunstwerk, auf dem auf der Vorderseite Jesus am Kreuz dargestellt ist, stammt aus der Zeit um 1200 und wurde in der angesehenen Werkstatt der französischen Stadt Limoges gefertigt. Ähnliche Stücke erzielten bei internationalen Auktionen Preise von mehr als 400 000 Euro.
Die Finderin wird davon jedoch nichts haben, denn inzwischen ist die Herkunft des Passionskreuzes geklärt. Ursprünglich befand es sich im Besitz der polnischen Adelsfamilie Czartoryski, die auf Schloss Goluchow, in der Nähe der Stadt Posen, residierte. Im zweiten Weltkrieg mauerten die Angehörigen der Fürstenfamilie viele wertvolle Exponate – darunter auch das Kreuz – im Keller eines Hauses in Warschau ein, um sie vor dem Zugriff der Nazis zu schützen. Das gelang jedoch nur bis 1941, dann entdeckten deutsche Soldaten das Versteck und brachten die Sammlung in das Schloss Fischhorn am Bruck im Salzburger Land. Später verlieren sich die Spuren des Kreuzes.
Die Landeskriminalabteilung Österreichs konnte nur feststellen, dass es jahrelang in der Wohnung des Nachbarn der Frau – einem Hotelier aus Zell am See – lag, wie er an das Stück gelangte, ist jedoch unklar. Das Kreuz wird im Bergbaumuseum Leogang aufbewahrt und wahrscheinlich auch ausgestellt, bis es die Erben der polnischen Adelsfamilie zurück erhalten.
Izabella Czartoryska (1743 – 1835), zu deren Lebzeiten die Kunstwerke angekauft wurden, machte sich als Kunstsammlerin und Schriftstellerin einen Namen. Sie pflegte Kontakte zu Voltaire und Rousseau und gründete das erste polnische Nationalmuseum. In ihrer Sammlung befand sich beispielsweise auch das berühmte Gemälde Leonardo da Vincis „Dame mit Hermelin“. Das Kreuz erlangte ebenfalls einen gewissen Bekanntheitsgrad, da es 1889 auf der Pariser Weltausstellung worden war.
Sebastian Hollstein
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