News: Spieglein, Spieglein auf dem Mond
Kanadische Wissenschaftler entwickelten eine reflektierende Flüssigkeit, die als flüssiger Spiegel in optischen und infraroten Teleskopen eingesetzt werden könnte. Mit zwanzig bis hundert Metern im Durchmesser würde ein derart ausgestattetes Teleskop auf dem Mond bis zu tausendmal leistungsfähiger sein als die neue Generation von Weltraumteleskopen.
Bereits vor über 15 Jahren bauten Ermanno Borra von der Laval-Universität in Quebec und sein Team einen flüssigen 3,7-Meter-Spiegel aus Quecksilber. Das flüssige Metall wird in einen zylindrischen Behälter gefüllt und dann in Rotation versetzt. Durch Schwerkraft und Fliehkraft fließt es wie von selbst in eine Parabelform. Das giftige Schwermetall wird allerdings bei einer Temperatur von minus vierzig Grad fest. Für Infrarotbeobachtungen sollte sie aber unter minus 140 Grad Celsius liegen, um die störende eigene Wärmestrahlung zu vermeiden.
Die Wissenschaftler experimentierten nun mit verschiedenen Flüssigkeiten, die einen tieferen Schmelzpunkt besitzen. Dabei stellten sich so genannte ionische Flüssigkeiten als besonders geeignet heraus. Die von Borra und seinen Kollegen eingesetzte Variante blieb immerhin bis zu einer Temperatur von etwa minus hundert Grad Celsius noch flüssig und verdampfte nicht im Vakuum. Die Forscher betonen, dass es Millionen verschiedener ionischer Flüssigkeiten gäbe – darunter womöglich auch eine mit einer noch niedrigeren Schmelztemperatur. Mit Silber bedampft ergibt sich dann eine reflektierende Oberfläche, die einige Monate lang stabil ist.
Die flüssigen Spiegel wiegen wesentlich weniger als die gewöhnlichen Vertreter aus Glaskeramik, sind wesentlich einfacher herzustellen und auch die Kosten liegen bei nur einigen Prozent der herkömmlichen Produktion.
Vom Mond aus könnten Astronomen das All besser im infraroten Spektralbereich betrachten, da im Gegensatz zur Erde keine Atmosphäre die für uns unsichtbare Wärmestrahlung größtenteils herausfiltert.
mp
Die Wissenschaftler experimentierten nun mit verschiedenen Flüssigkeiten, die einen tieferen Schmelzpunkt besitzen. Dabei stellten sich so genannte ionische Flüssigkeiten als besonders geeignet heraus. Die von Borra und seinen Kollegen eingesetzte Variante blieb immerhin bis zu einer Temperatur von etwa minus hundert Grad Celsius noch flüssig und verdampfte nicht im Vakuum. Die Forscher betonen, dass es Millionen verschiedener ionischer Flüssigkeiten gäbe – darunter womöglich auch eine mit einer noch niedrigeren Schmelztemperatur. Mit Silber bedampft ergibt sich dann eine reflektierende Oberfläche, die einige Monate lang stabil ist.
Die flüssigen Spiegel wiegen wesentlich weniger als die gewöhnlichen Vertreter aus Glaskeramik, sind wesentlich einfacher herzustellen und auch die Kosten liegen bei nur einigen Prozent der herkömmlichen Produktion.
Vom Mond aus könnten Astronomen das All besser im infraroten Spektralbereich betrachten, da im Gegensatz zur Erde keine Atmosphäre die für uns unsichtbare Wärmestrahlung größtenteils herausfiltert.
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