Artenvielfalt: Spinnenbonanza in Nordaustralien
Rund 10 000 Spinnenarten wurden in Australien bereits wissenschaftlich beschrieben, doch das ist wohl nur ein Teil der beeindruckenden Achtbeinervielfalt auf dem Kontinent. Denn fast jede Expedition in wilde Ecken des Landes kehrt mit einigen Neuentdeckungen zurück – nun melden die Organisatoren des so genannten BushBlitz, dass sie rund 19 Spinnenspezies aus dem Northern Territory und von der Cape-York-Halbinsel mitgebracht haben. Darunter befinden sich handtellergroße Exemplare einer bislang unbekannten Vogelspinnen-Gattung sowie einige Falltürspinnen, von denen eine Art in einem kniestrumpfartigen Netz lebt. Um an die Tiere zu kommen, mussten die Wissenschaftler teilweise mit Messern den harten Boden aufhacken, bis sie zu den Wohnhöhlen der Arachniden vorgedrungen waren.
Der BushBlitz ist eine Gemeinschaftsinitiative von Wissenschaftlern zusammen mit dem Bergbaukonzern BHP Billiton und der australischen Abteilung von Earth Watch: Fünfmal im Jahr organisieren sie Expeditionen in abgelegene Regionen Australiens, um dort nach neuen oder seltenen Arten zu suchen. Experten schätzen, dass bislang nur ein Viertel aller Arten des Kontinents bestimmt und katalogisiert ist. Seit 2010 entdeckten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wildnisaufenthalte rund 700 neue Spezies – darunter auch Pflanzen, Biene und Skorpione. Außerdem sollen dabei die Bestände und Verbreitungsgebiete seltener Tiere und Pflanzen erfasst werden. Erst vor wenigen Wochen gaben Biologen zudem bekannt, dass sie die weltgrößte Vogelspinnendichte im Nordwesten Australiens entdeckt hätten: Auf wenigen Quadratkilometern Fläche leben dort 25 000 Individuen einer noch nicht beschriebenen Art, die sogar tauchen kann.
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