Mars-Missionen: Spirit genießt Panoramablick, Opportunity bohrt
Fast zwanzig Monate nach ihrer Landung und damit schon längst im Pensionsalter sind die beiden Mars-Rover noch immer eifrig in Aktion: Spirit hat in den Columbia Mountains den schwierigen, 82 Höhenmeter umfassenden Aufstieg auf den Husband Hill bewältigt. Nun sammelt er bei einem ausgiebigen Rundum-Blick auf das vor sich liegende Terrain Kraft für den Weg bergab – so denn die betreuenden Wissenschaftler die beste Route ausgetüftelt haben.
Der Gipfel, der immerhin über hundert Meter höher liegt als Spirits Landestelle, entpuppte sich als windgepeitschte Ebene aus Gesteinsbrocken und kleinen Sanddünen, an manchen Stellen unterbrochen von an die Oberfläche tretende Felsen des Untergrunds. Die Bergkette der Columbia Hills mit ihrem höchsten Erhebung, die nach Columbia-Kommandant Rick Husband benannt wurde, hatte Spirit schon seit seiner Landung im Gusev-Krater im Visier. Vor ihm liegt nun eine Ebene mit geschichteten Felsen, in denen die Forscher auf eindeutige Hinweise einer ehemals feuchten Vergangenheit der Region hoffen.
Opportunity hingegen, der sich monatelang durch ein Meer von Sandrippeln plagen musste, hat wieder festen Felsboden unter den Rädern. Eine gute Gelegenheit, um gründlich nach Antworten auf die Frage zu bohren, worum es sich eigentlich bei diesen seltsamen kugelförmigen Ablagerungen – den "Blueberries" – und zarten "Steinrinden" handelt, die manche dieser aus dem Sand herausragenden Felsen seiner Umgebung bedecken.
Die dünne Oberflächenschicht, die sich durch eine leicht andere Färbung verrät, scheint erosionswiderständiger zu sein als das Innere des Felsens. Die mineralische Zusammensetzung und die Textur entspricht aber offenbar dem Gesteinsmaterial. Ein Rätsel, das noch nicht gelöst ist.
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