Linguistik: Sprache entstand im Südwesten Afrikas
Der Mensch entstand in Afrika – das können Genetiker mit entsprechenden Methoden am Erbgut heutiger Menschen ablesen. Dass im gleichen Gebiet auch die Sprache ihren Ursprung hat, will nun ein Linguist nachgewiesen haben, indem er sich derselben Verfahren bediente. Quentin Atkinson von der University of Auckland in Neuseeland studierte dazu das Lautinventar von über 500 heute gesprochenen Sprachen.
Denselben geografischen Zusammenhang sieht Atkinson nun auch bei Sprachen: Je weiter man sich von Afrika entfernt, desto ärmer sind im Schnitt die Sprachen in ihrer lautlichen Vielfalt, wie er durch aufwändige statistische Tests zeigen konnte. Den genauen Ursprung lokalisierte der Forscher im südwestlichen und südlichen Afrika.
Im Fall der Sprache sei der Effekt zwar nicht sonderlich ausgeprägt, trete aber dennoch bei Betrachtung der großräumigen Verteilungsmuster ausreichend genau zu Tage, so der Sprachwissenschaftler. Andere Faktoren würden zwar ebenfalls die Vielfalt des Lautinventars beeinflussen, ließen sich laut Atkinson jedoch als Erklärung für den Abfall in der Lautkomplexität ausschließen.
Mit seinen Analysen bestätigt Atkinson im Wesentlichen die Vermutung der meisten Sprachursprungstheoretiker, die den Entstehungsort der Sprache schon immer nach Afrika gelegt haben. Kontrovers diskutiert wird allerdings weiterhin, ob dort die Sprache einmal oder an mehreren Stellen gleichzeitig entstand. Zwischen diesen beiden Szenarien könne seine Studie jedoch nicht unterscheiden, räumt der Linguist ein.
Darüber hinaus sind der genetische und der sprachliche Gründereffekt nicht völlig identisch. In der Genetik trägt tatsächlich jeder Mensch immer nur einige der in der Gesamtpopulation verbreiteten Erbgutvarianten, und nur diese kann er beim Auswandern mitnehmen. Die Sprecher einer Sprache verwenden hingegen immer nahezu sämtliche Lauteinheiten ihres Idioms und würden sie infolgedessen auch in ihrer Gesamtheit in die neu gegründete Gruppe mitnehmen. Ausgeglichen wird dies durch ein Phänomen, das Forscher vor einigen Jahren beobachteten: Tendenziell gilt, dass kleinere Populationen auch kleinere Lautinventare haben. Die kleinen Auswanderergrüppchen dürften demnach immer ein wenig lautliche Komplexität eingebüßt haben, so dass sich der von Atkinson beobachtete schwache Gründereffekt einstellen kann. (jd)
Dabei suchte er nach Anzeichen für den so genannten Gründereffekt, den Genetiker als deutliches Anzeichen für eine rasche Bevölkerungsexpansion sehen: "Gründer", also sich abspaltende Auswanderergruppen, nehmen immer nur einen Teil des gesamten Geninventars ihrer Heimatpopulation mit. Im Zentrum der Expansion finden Genetiker daher die meisten Erbgutvarianten, am Ende der Wanderstrecke dagegen die wenigsten.
Denselben geografischen Zusammenhang sieht Atkinson nun auch bei Sprachen: Je weiter man sich von Afrika entfernt, desto ärmer sind im Schnitt die Sprachen in ihrer lautlichen Vielfalt, wie er durch aufwändige statistische Tests zeigen konnte. Den genauen Ursprung lokalisierte der Forscher im südwestlichen und südlichen Afrika.
Im Fall der Sprache sei der Effekt zwar nicht sonderlich ausgeprägt, trete aber dennoch bei Betrachtung der großräumigen Verteilungsmuster ausreichend genau zu Tage, so der Sprachwissenschaftler. Andere Faktoren würden zwar ebenfalls die Vielfalt des Lautinventars beeinflussen, ließen sich laut Atkinson jedoch als Erklärung für den Abfall in der Lautkomplexität ausschließen.
Mit seinen Analysen bestätigt Atkinson im Wesentlichen die Vermutung der meisten Sprachursprungstheoretiker, die den Entstehungsort der Sprache schon immer nach Afrika gelegt haben. Kontrovers diskutiert wird allerdings weiterhin, ob dort die Sprache einmal oder an mehreren Stellen gleichzeitig entstand. Zwischen diesen beiden Szenarien könne seine Studie jedoch nicht unterscheiden, räumt der Linguist ein.
Darüber hinaus sind der genetische und der sprachliche Gründereffekt nicht völlig identisch. In der Genetik trägt tatsächlich jeder Mensch immer nur einige der in der Gesamtpopulation verbreiteten Erbgutvarianten, und nur diese kann er beim Auswandern mitnehmen. Die Sprecher einer Sprache verwenden hingegen immer nahezu sämtliche Lauteinheiten ihres Idioms und würden sie infolgedessen auch in ihrer Gesamtheit in die neu gegründete Gruppe mitnehmen. Ausgeglichen wird dies durch ein Phänomen, das Forscher vor einigen Jahren beobachteten: Tendenziell gilt, dass kleinere Populationen auch kleinere Lautinventare haben. Die kleinen Auswanderergrüppchen dürften demnach immer ein wenig lautliche Komplexität eingebüßt haben, so dass sich der von Atkinson beobachtete schwache Gründereffekt einstellen kann. (jd)
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