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Sprache und Denken: Na super!

Empathische Kinder sind empfänglicher für Ironie.
Kind

Wenn Erwachsene das Gegenteil von dem ausdrücken, was sie eigentlich meinen, erkennen kleine Kinder den wahren Kern der Aussage nicht. Ironie verstehen sie erst ab etwa acht Jahren. Es fällt ihnen aber umso leichter, je besser sie sich emotional in andere hineinversetzen können, zeigten Forscher um Penny Pexman von der University of Calgary.

Puppentheater | Ein Kind sieht sich eine Theaterszene mit den beiden Puppen Shannon und John an. Nach Johns letztem Kommentar entscheidet das Kind, ob John gemein oder nett zu Shannon war. Dazu greift es entweder nach dem Hai (John war gemein) oder der Ente (John war nett).

Wie gut ihre 30 Probanden im Alter von acht bis neun Jahren Ironie verstanden, erfassten die Forscher mit Hilfe eines Puppentheaters: In diesem spielten zum Beispiel Shannon und John Fußball, bis Shannon schließlich das Tor verfehlte oder traf. John kommentierte ihren verfehlten Torschuss dann bisweilen sarkastisch: "Gut gemacht!". Die Kinder sollten angeben, ob John nett oder gemein gewesen sei – das "Gut gemacht!" konnten sie dabei nur als fies erkennen, wenn sie die Ironie dahinter begriffen.

Die Kinder lagen im Schnitt in der Hälfte der Fälle richtig. Diejenigen unter ihnen, die in einem Fragebogen besonders hohe Empathiewerte erzielten, bemerkten den Sarkasmus jedoch deutlich häufiger.

"Das Ironieverständnis entwickelt sich wohl deshalb so langsam, weil man dafür die Konsequenzen einer Aussage für den Angesprochenen verstehen muss", erklären die Forscher. Sich gedanklich und emotional in andere hineinzuversetzen sei hierfür unentbehrlich.

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