Anthropologie: Sprechen seit über 500 000 Jahren
Er fertigte Speere und Messer für die Jagd, kochte sich Klebstoff aus Birkenpech, schnitzte Werkzeuge aus Elfenbein und schminkte sich mit bunten Erdfarben. Mit großer Wahrscheinlichkeit konnte der Neandertaler auch sprechen – jedenfalls verfügte er über die anatomischen Voraussetzung dafür. All das ist längst bekannt. Erstaunlich ist, dass er mit dieser Fähigkeit offenbar nicht der Erste war. Wenn Rolf Quam Recht hat, konnte bereits sein Vorfahre Homo heidelbergensis – vor über 500 000 Jahren – so gut sprechen wie wir.
Hinweise dafür fand der Anthropologe vom American Natural History Museum in New York allerdings nicht in den Überresten des Sprachapparats, sondern im Ohr des Urmenschen. Er und seine Mitarbeiter hatten einen Schädel aus dem spanischen Atapuerca mit Hilfe eines Computertomografen durchleuchtet und den Hörkanal vermessen. Dessen Geometrie bestimmt, welche Frequenzbereiche wahrgenommen werden.
Wir hören am besten im Spektrum zwischen 2 und 4 Kilohertz, in dem der größte Teil der Sprache übertragen wird. Schimpansen hingegen sind im Bereich um 4 Kilohertz fast taub. Natürlich können sie dennoch unsere Sprache von anderen Geräuschen unterscheiden, ihnen fehlt aber in einem Bereich die Sensitivität, in dem die Sprache aus zahlreichen, differenzierten Obertönen besteht. Kurzum: Ein Schimpanse könnte, auch wenn er sehr klug wäre, unsere Sprache nicht verstehen.
Homo heidelbergensis hingegen konnte – und weil die Wissenschaftler davon ausgehen, dass die Evolution einen solchen Hörkanal nicht willkürlich hervorbrachte, sind sie überzeugt, dass der Urmensch nicht nur gut hören, sondern auch gut sprechen konnte.
Hinweise dafür fand der Anthropologe vom American Natural History Museum in New York allerdings nicht in den Überresten des Sprachapparats, sondern im Ohr des Urmenschen. Er und seine Mitarbeiter hatten einen Schädel aus dem spanischen Atapuerca mit Hilfe eines Computertomografen durchleuchtet und den Hörkanal vermessen. Dessen Geometrie bestimmt, welche Frequenzbereiche wahrgenommen werden.
Wir hören am besten im Spektrum zwischen 2 und 4 Kilohertz, in dem der größte Teil der Sprache übertragen wird. Schimpansen hingegen sind im Bereich um 4 Kilohertz fast taub. Natürlich können sie dennoch unsere Sprache von anderen Geräuschen unterscheiden, ihnen fehlt aber in einem Bereich die Sensitivität, in dem die Sprache aus zahlreichen, differenzierten Obertönen besteht. Kurzum: Ein Schimpanse könnte, auch wenn er sehr klug wäre, unsere Sprache nicht verstehen.
Homo heidelbergensis hingegen konnte – und weil die Wissenschaftler davon ausgehen, dass die Evolution einen solchen Hörkanal nicht willkürlich hervorbrachte, sind sie überzeugt, dass der Urmensch nicht nur gut hören, sondern auch gut sprechen konnte.
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