Neurobiologie: Spritze für's Vergessen
Haben die Laborratten im israelischen Weizmann-Institut einmal eine Aversion gegen den Geschmack von Saccharin entwickelt, verschmähen sie den Süßstoff danach konsequent. Das ist kein Wunder – ihre Trainer spritzen den Tieren eine Brechreiz erregende Flüssigkeit, sobald sie ihn anrühren. Um so erstaunlicher, dass es dortigen Forschern jetzt offenbar gelungen ist, diese unangenehme Erinnerung auf chemischem Weg aus dem Rattengedächtnis zu löschen.
Die Neurobiologen um Yadin Dudai injizierten den Tieren eine Hemmsubstanz in den Inselcortex, ein Teil der Großhirnrinde, in dem unter anderem Geschmackswahrnehmungen verarbeitet werden. Dort schaltete der Wirkstoff das Enzym PKMzeta aus, das an den Schnittstellen zwischen Nervenzellen eine Rolle spielt. Spätestens zwei Stunden nach der Injektion erinnerten sich die Laborratten nicht mehr an ihre schlechten Erfahrungen – sie taten sich an dem Süßstoff gütlich, als sei nie etwas gewesen. Auch nach einem Monat kam die Erinnerung nicht mehr zurück und scheint folglich dauerhaft gelöscht worden zu sein.
Interessanterweise funktionierte die Methode nicht nur, wenn die Ratten die Aversion gerade erst erlernt hatten, sondern auch noch Wochen später. Dudai folgert daraus, dass das Hirn Erlerntes nicht wie bisher geglaubt innerhalb weniger Stunden fest abspeichert, indem die Synpasenverschaltung einmalig verändert wird. Vielmehr scheint die Erinnerungsfähigkeit in diesem Fall von einer ständigen Aktivität des Enzyms PKMzeta abzuhängen.
Die Neurobiologen um Yadin Dudai injizierten den Tieren eine Hemmsubstanz in den Inselcortex, ein Teil der Großhirnrinde, in dem unter anderem Geschmackswahrnehmungen verarbeitet werden. Dort schaltete der Wirkstoff das Enzym PKMzeta aus, das an den Schnittstellen zwischen Nervenzellen eine Rolle spielt. Spätestens zwei Stunden nach der Injektion erinnerten sich die Laborratten nicht mehr an ihre schlechten Erfahrungen – sie taten sich an dem Süßstoff gütlich, als sei nie etwas gewesen. Auch nach einem Monat kam die Erinnerung nicht mehr zurück und scheint folglich dauerhaft gelöscht worden zu sein.
Interessanterweise funktionierte die Methode nicht nur, wenn die Ratten die Aversion gerade erst erlernt hatten, sondern auch noch Wochen später. Dudai folgert daraus, dass das Hirn Erlerntes nicht wie bisher geglaubt innerhalb weniger Stunden fest abspeichert, indem die Synpasenverschaltung einmalig verändert wird. Vielmehr scheint die Erinnerungsfähigkeit in diesem Fall von einer ständigen Aktivität des Enzyms PKMzeta abzuhängen.
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