Seelische Gesundheit: Stalking auch in Deutschland ein ernsthaftes Problem
Auch in Deutschland werden viele Menschen Opfer von Stalking – sie werden von einem anderen Menschen verfolgt, unerwünscht kontaktiert, teilweise körperlich belästigt oder genötigt und in seltenen Fällen sogar getötet. Dies ergab eine Befragung von 2000 zufällig ausgewählten Männern und Frauen im Alter von 18 bis 65 Jahren, von denen knapp 700 antworteten. 12 Prozent davon waren mindestens einmal in ihrem Leben Stalking-Opfer, aktuell waren 1,6 Prozent betroffen. Voraussetzung war, dass es zu mindestens zwei unerwünschten Kontaktaufnahmen auf unterschiedliche Weise gekommen war, diese Aktionen mindestens zwei Wochen anhielten und bei den Betroffenen Angst auslösten.
Bei 68 Prozent der Betroffenen dauerte die Belästigung und Verfolgung länger als einen Monat, bei knapp einem Viertel sogar länger als ein Jahr, berichten Harald Dressing, Christine Kühner und Peter Gass vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Die Opfer waren mit 87,2 Prozent überwiegend Frauen, die vorwiegend von Männern verfolgt wurden, während männliche Stalking-Betroffene gleich häufig von Frauen und Männern belästigt wurden.
Am häufigsten waren unerwünschte Telefonanrufe, Herumtreiben in der Nähe, unerwünschte Briefe, E-Mails, SMS oder Faxe, Verfolgen, Kontaktaufnahme über Dritte, Beschimpfungen, Verleumdungen, vor der Haustür stehen und Auflauern. In einem guten Drittel der Fälle sprachen die Stalker, also die Verfolger, explizite Drohungen aus, die in über 30 Prozent der Fälle auch tatsächlich in Tätlichkeiten mündeten. 42,3 Prozent der Betroffenen wurden von ihrem Stalker sexuell belästigt, 19,2 Prozent sogar sexuell genötigt. Ein knappes Viertel wurde gegen ihren Willen mit Gewalt festgehalten, 11,5 Prozent wurden geschlagen und 9 Prozent mit Gegenständen angegriffen. Und die Verfolger meldeten sich häufig: Über ein Drittel der Betroffenen wurde mehrmals wöchentlich und über 15 Prozent sogar mehrmals täglich von ihrem Stalker belästigt.
In mehr als drei Viertel der Fälle kannten die Opfer ihre Verfolger, meist handelte es sich dabei um ehemalige Intimpartner. Die Betroffenen berichteten über zahlreiche medizinische und psychologische Symptome wie verstärkter Unruhe bis Angstanfälle, Schlafstörungen, Magenbeschwerden und Depressionen. Beinahe ein Fünftel wurde auf Grund der Stalking-Folgen krankgeschrieben, 16,7 Prozent zogen um und 5,1 Prozent wechselten den Arbeitsplatz. Nur ein Fünftel der Verfolgten erstatten Anzeige und nur ein gutes Zehntel suchte einen Anwalt auf, obwohl auch nach deutschem Recht eindeutig Straftaten vorlagen. Dagegen suchte etwa ein Viertel der Opfer Hilfe bei einem Arzt oder Therapeuten.
Repräsentative Stichproben in Großbritannien, Australien und den USA hatten ebenfalls gezeigt, dass Stalking ein verbreitetes Problem mit schwerwiegenden Folgen ist. Hier berichtete bis zu einem Drittel der befragten Frauen und ein knappes Fünftel der Männer, dass sie im Laufe ihres Lebens bereits Stalking-Opfer waren. In den meisten angelsächsischen Ländern Stalking inzwischen als eigenständiger Straftatbestand.
Bei 68 Prozent der Betroffenen dauerte die Belästigung und Verfolgung länger als einen Monat, bei knapp einem Viertel sogar länger als ein Jahr, berichten Harald Dressing, Christine Kühner und Peter Gass vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Die Opfer waren mit 87,2 Prozent überwiegend Frauen, die vorwiegend von Männern verfolgt wurden, während männliche Stalking-Betroffene gleich häufig von Frauen und Männern belästigt wurden.
Am häufigsten waren unerwünschte Telefonanrufe, Herumtreiben in der Nähe, unerwünschte Briefe, E-Mails, SMS oder Faxe, Verfolgen, Kontaktaufnahme über Dritte, Beschimpfungen, Verleumdungen, vor der Haustür stehen und Auflauern. In einem guten Drittel der Fälle sprachen die Stalker, also die Verfolger, explizite Drohungen aus, die in über 30 Prozent der Fälle auch tatsächlich in Tätlichkeiten mündeten. 42,3 Prozent der Betroffenen wurden von ihrem Stalker sexuell belästigt, 19,2 Prozent sogar sexuell genötigt. Ein knappes Viertel wurde gegen ihren Willen mit Gewalt festgehalten, 11,5 Prozent wurden geschlagen und 9 Prozent mit Gegenständen angegriffen. Und die Verfolger meldeten sich häufig: Über ein Drittel der Betroffenen wurde mehrmals wöchentlich und über 15 Prozent sogar mehrmals täglich von ihrem Stalker belästigt.
In mehr als drei Viertel der Fälle kannten die Opfer ihre Verfolger, meist handelte es sich dabei um ehemalige Intimpartner. Die Betroffenen berichteten über zahlreiche medizinische und psychologische Symptome wie verstärkter Unruhe bis Angstanfälle, Schlafstörungen, Magenbeschwerden und Depressionen. Beinahe ein Fünftel wurde auf Grund der Stalking-Folgen krankgeschrieben, 16,7 Prozent zogen um und 5,1 Prozent wechselten den Arbeitsplatz. Nur ein Fünftel der Verfolgten erstatten Anzeige und nur ein gutes Zehntel suchte einen Anwalt auf, obwohl auch nach deutschem Recht eindeutig Straftaten vorlagen. Dagegen suchte etwa ein Viertel der Opfer Hilfe bei einem Arzt oder Therapeuten.
Repräsentative Stichproben in Großbritannien, Australien und den USA hatten ebenfalls gezeigt, dass Stalking ein verbreitetes Problem mit schwerwiegenden Folgen ist. Hier berichtete bis zu einem Drittel der befragten Frauen und ein knappes Fünftel der Männer, dass sie im Laufe ihres Lebens bereits Stalking-Opfer waren. In den meisten angelsächsischen Ländern Stalking inzwischen als eigenständiger Straftatbestand.
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