Evolution des Menschen : Stammt Homo erectus womöglich aus dem Kaukasus?
Vor 1,78 Millionen Jahren entstand im Osten Afrikas der Homo erectus – von hier machte sich der "aufrechte Mensch" auf und besiedelte Europa und Asien. So steht es in den Lehrbüchern – und so ist es womöglich nicht gewesen. Wenn Reid Ferring von der University of North Texas in Denton Recht hat, dann entstand die Art vielleicht gar nicht in Afrika, sondern irgendwo im Kaukasus.
Der Forscher war im südgeorgischen Dmanisi – einer bedeutenden Fundstätte früher hominider Fossilien – auf Steinwerkzeuge gestoßen, die von niemand anderem stammen können als Homo erectus und die mehr als 150 000 Jahre älter sind als die frühesten Zeugnisse des Homo erectus in Afrika, nämlich 1,85 Millionen Jahre.
Andere Experten sind bei der Deutung der Funde zurückhaltender. Miriam Haidle von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hält die Datierung der Steingeräte aus Dmanisi zwar für überzeugend – sie hatten sich in ungestörten Sedimentschichten jenen Alters gefunden. Daraus auf Wanderbewegungen der Frühmenschen zu schließen, sei jedoch aufgrund der Einzelfunde problematisch. "Wer genau diese Frühmenschen in Dmanisi waren und in welcher Beziehung sie zu späteren afrikanischen Fossilien stehen, bleibt fraglich," so Haidle. (kb)
Der Forscher war im südgeorgischen Dmanisi – einer bedeutenden Fundstätte früher hominider Fossilien – auf Steinwerkzeuge gestoßen, die von niemand anderem stammen können als Homo erectus und die mehr als 150 000 Jahre älter sind als die frühesten Zeugnisse des Homo erectus in Afrika, nämlich 1,85 Millionen Jahre.
"Dmanisi war somit schon besiedelt, bevor Homo erectus in Afrika auftauchte", kommentiert Ferring seinen Fund – und hat dafür zwei Erklärungen: Entweder hätten die Ahnen von Homo erectus den afrikanischen Kontinent deutlich früher verlassen als bisher angenommen. Oder die Menschenart entstand im Kaukasus und wanderte von hier aus nach Afrika, so der Anthropologe.
Andere Experten sind bei der Deutung der Funde zurückhaltender. Miriam Haidle von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hält die Datierung der Steingeräte aus Dmanisi zwar für überzeugend – sie hatten sich in ungestörten Sedimentschichten jenen Alters gefunden. Daraus auf Wanderbewegungen der Frühmenschen zu schließen, sei jedoch aufgrund der Einzelfunde problematisch. "Wer genau diese Frühmenschen in Dmanisi waren und in welcher Beziehung sie zu späteren afrikanischen Fossilien stehen, bleibt fraglich," so Haidle. (kb)
© epoc
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.