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Wirbeltiere: Stammzellen bilden Knochen und Muskulatur des Schultergürtels

Die Knochen und Muskeln des Schultergürtels der Wirbeltiere entstehen während der Embryonalentwicklung nicht – wie bisher vermutet – aus getrennten Stammzelllinien. Wissenschaftler aus Großbritannien, Schweden und den USA konnten vielmehr einen gemeinsamen Ursprung nachweisen. Bisher galt, dass zwar sowohl Knochen als auch Muskeln aus dem so genannten Mesoderm des Embryos entstehen, aber getrennte Stammzellen besitzen.

Die Forscher um Toshiyuki Matsuoka vom University College London konnten über genetische Marker das Schicksal der Stammzellen bei Mausembryonen verfolgen. Dabei zeigte sich, dass die Knochen und die Muskeln des Nackens sowie des vorderen Teils der Schulter aus Zellen entstehen, die aus der Neuralleiste des Embryos stammen. Dagegen bilden Stammzellen aus dem Mesoderm den hinteren Bereich des Schultergürtels.

Die Ergebnisse sind einerseits wichtig für das Verständnis der Evolution der Wirbeltiere: Vor schätzungsweise 400 Millionen Jahren entstanden mit den Amphibien die ersten Landwirbeltiere oder Tetrapoda, wobei der Schultergürtel sich gegenüber den Fischen deutlich verändert hat. Andererseits erklären sie, warum bei Erbkrankheiten wie dem Klippel-Feil-Syndrom sowohl Knochen als auch Muskeln des Nacken- und Schulterbereichs geschädigt sind.

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