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Neuroregeneration: Stammzellen für taube Ohren

Menschliche embryonale Stammzellen lassen taube Mäuse wieder hören.
Ersatz-Lauscher

Ein internationales Wissenschaftlerteam gab tauben Mäusen ihren Hörsinn zurück. Die Forscher nutzten embryonale Stammzellen des Menschen, um geschädigte Neurone im Ohr der Nager zu ersetzen. Ein Erfolg, der vielleicht auch Menschen helfen könnte.

Ersatz-Lauscher | Neurone der Hörbahn (gelb), entwickelt aus menschlichen embryonalen Stammzellen (grün), besiedeln die Hörschnecke von tauben Nagern.
Taubheit kann verschiedene Ursachen haben. Häufig sterben Zellen des Hörnervs durch eine Krankheit ab, das Ohr ist dann weit gehend intakt, die aufgefangenen Töne gelangen aber nicht bis ins Gehirn. Forscher um Marcelo Rivolta von der University of Sheffield ersetzten solche geschädigten Neurone kurzerhand: Aus menschlichen embryonalen Stammzellen züchteten sie Vorläufer von Haarzellen – den Sinneszellen des Ohrs – sowie Neurone, die Reize vom Ohr zum Gehirn weiterleiten.

In das Ohr einer tauben Wüstenrennmaus transplantiert, bildeten die Neurone innerhalb von drei Wochen ein Ganglion, also eine Ansammlung von Zellkörpern, deren Axone einen vollständigen Nerven bilden können. In diesem Stadium erreichten die Ausläufer der Transplantate allerdings nur die Sinneszellen des Innenohrs, nicht das Gehirn. Weitere sieben Wochen später hatte der Neuronenknoten die geschädigten Teile der Hörbahn fast vollständig ersetzt und eine Verbindung zum Hirnstamm aufgebaut.

Die Wahrnehmung der Mäuse verbesserte sich durch die Therapie deutlich: Waren sie vorher für alle Töne unter 80 Dezibel unempfänglich, konnten sie nun ab einer Lautstärke von 50 Dezibel hören. Völlig gesunde Mäuse nehmen Geräusche ab 20 Dezibel wahr. Die Forscher hoffen, dass eine Stammzellentherapie gegen Taubheit eines Tages auch Menschen das verlorene Gehör zurückgeben könnte.

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