Galaxien: Standhafte Struktur von NGC 1275 erklärt
Die elliptische Galaxie NGC 1275 inmitten des Perseus-Galaxienhaufens ist umgeben von einem riesigen Netzwerk aus mehr als 100 Millionen Jahre alten Filamenten. Wie sich die filigranen Gebilde so lange halten konnten, war bislang ein Rätsel. Andrew Fabian und seine Kollegen glauben, dass magnetische Felder darin die Strukturen im Weltraum stabilisieren.
Die Forscher analysierten nun Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble und fanden, dass die Filamente aus langen, fadenähnlichen Strukturen bestehen. Um die nötige Stärke eines stabilisierenden Magnetfelds abzuschätzen, entwickelten sie anhand der Beobachtungen ein Musterfilament. Dieses erstreckt sich über fast 20 000 Lichtjahre, wobei es gerade einmal 230 Lichtjahre breit ist. Außerdem befindet es sich rund 80 000 Lichtjahre vom Galaxienkern entfernt und besitzt eine Masse von ungefähr einer Million Sonnen. Die errechneten Magnetfeldstärken sind energietechnisch durchaus realistisch, berichten die Wissenschaftler.
In ihrem Zentrum beherbergt NGC 1275 ein supermassereiches Schwarzes Loch, aus deren Umgebung Blasen aus heißem Gas aufsteigen. Diese ziehen die beobachteten Strukturen aus kaltem Gas im Schlepptau aus der Galaxie heraus. Eigentlich sollten die Filamente über den langen Zeitraum durch Gezeitenkräfte auseinander gerissen worden sein und sich in das umgebende, mehrere zehn Millionen Grad Celsius heiße Gas verflüchtigt haben. Magnetfelder würden die auf die Strukturen wirkenden Kräfte allerdings ausgleichen. Zudem würde durch die starken Magnetfelder auch die Sternentstehung darin verzögert oder sogar gänzlich verhindert. (mp)
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