Paläontologie: Starben Messel-Tiere an verseuchtem Wasser?
Die Tiere, deren versteinerte Überreste die Grube Messel weltberühmt machten, starben eventuell durch Gifte von Cyanobakterien und nicht durch toxische Gase. Dies würde auch das zahlreiche Vorhandensein von fossilen Vögeln und Fledermäusen erklären, die an diesem tödlichen Trank verendeten, während sie Gaseruptionen hätten entfliegen können.
Zu diesen Erkenntnissen kommen Wighart von Koenigswald von der Universität Bonn und seine Kollegen nach einem Vergleich von Seesedimenten aus Messel und einem weiteren Paläo-See aus Neumark-Nord. Beide weisen Strukturen im Sediment auf, die auf Cyanobakterien-Blüten während des Frühlings und Frühsommers hindeuten. Treten diese Mikroorganismen in Massen auf, vergiften sie das Wasser und töten davon trinkende Tiere in kurzer Zeit durch Lähmung der Atemwege.
Nach den Wissenschaftlern könnte dies auch erklären, warum bestimmte Tiergruppen sehr häufig in den Sedimenten gefunden werden, während andere unterrepräsentiert bleiben. So würde der Tod durch Trinken viele Vögel und Fledermäuse treffen, die Wasser im Flug aufnehmen, oder Fisch fressende Säugetiere, die über ihre Beutetiere vergiftet würden.
Bislang existierten verschiedene Erklärungsansätze für das Vorkommen der Fossilien in der Grube Messel. Der gängigsten zufolge führten giftige vulkanische Gase zum Sekundentod der Tiere, die daher vollständig und mit teils gefüllten Mägen in den damaligen See stürzten und anschließend versteinerten.
Die Grube Messel ist das einzige Weltnaturerbe der UNESCO, das gegenwärtig in Deutschland vorhanden ist. Ihrer Ernennung 1995 gingen jahrzehntelange Kämpfe voraus, denn ursprünglich sollte sie in eine Mülldeponie umgewandelt werden.
Zu diesen Erkenntnissen kommen Wighart von Koenigswald von der Universität Bonn und seine Kollegen nach einem Vergleich von Seesedimenten aus Messel und einem weiteren Paläo-See aus Neumark-Nord. Beide weisen Strukturen im Sediment auf, die auf Cyanobakterien-Blüten während des Frühlings und Frühsommers hindeuten. Treten diese Mikroorganismen in Massen auf, vergiften sie das Wasser und töten davon trinkende Tiere in kurzer Zeit durch Lähmung der Atemwege.
Für diese Annahme sprechen auch anatomische Besonderheiten einiger Funde, die dadurch bestimmten Jahreszeiten zugeordnet werden können. So gibt es ein Fossil zweier Schildkröten der Art Allaeochelys crassesculptata, die eng aneinander hängen. Sie starben eventuell während des Geschlechtsaktes zur Paarungszeit, die bei Schildkröten höherer Breitenlagen im Frühjahr stattfindet. Weiterhin fanden sich in den Ölschiefern die Versteinerungen kleiner Urpferde namens Propalaeotherium parvulum, die zum Zeitpunkt ihres Ablebens hochträchtig waren. Dies weist ebenfalls auf den späten Frühling als Todeszeitpunkt hin.
Nach den Wissenschaftlern könnte dies auch erklären, warum bestimmte Tiergruppen sehr häufig in den Sedimenten gefunden werden, während andere unterrepräsentiert bleiben. So würde der Tod durch Trinken viele Vögel und Fledermäuse treffen, die Wasser im Flug aufnehmen, oder Fisch fressende Säugetiere, die über ihre Beutetiere vergiftet würden.
Bislang existierten verschiedene Erklärungsansätze für das Vorkommen der Fossilien in der Grube Messel. Der gängigsten zufolge führten giftige vulkanische Gase zum Sekundentod der Tiere, die daher vollständig und mit teils gefüllten Mägen in den damaligen See stürzten und anschließend versteinerten.
Die Grube Messel ist das einzige Weltnaturerbe der UNESCO, das gegenwärtig in Deutschland vorhanden ist. Ihrer Ernennung 1995 gingen jahrzehntelange Kämpfe voraus, denn ursprünglich sollte sie in eine Mülldeponie umgewandelt werden.
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