Sonnensystem: Stardust: Kometenstaub stammt aus der Nachbarschaft
Im Jahr 2006 brachte die Nasa-Sonde Stardust zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt Staub zurück zur Erde, den sie zwei Jahre zuvor im Umfeld des Kometen 81P/Wild 2 mit einem speziellen Aerogel gesammelt hatte. Die Untersuchung der winzigen Körnchen sollte Aufschluss über den Urstoff des Sonnensystems und dessen Entstehung liefern. Nun geben Wissenschaftler um Hope Ishii vom Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien an, dass das Material von Wild 2 nicht aus den äußeren Regionen des Sonnensystem stammt, sondern eher aus der Nachbarschaft – vom Asteroidengürtel.
Die Wissenschaftler schließen das aus der Zusammensetzung der Probe, die sie mit dem Elektronenmikroskop untersucht haben. Material aus dem Raum zwischen den Planeten, das ständig auf die Erde herabregnet und zu Forschungszwecken mit Flugzeugen in der Stratosphäre eingesammelt wird, enthält häufig so genannte poröse Chondriten – Silikatbröckchen, die an winzige Badeschwämme erinnern. Im Staub von Wild 2 fehlte diese spezielle Form der Chondrite hingegen. Stattdessen fanden sich für Meteoriten typische Varianten. Da diese aber Bruchstücke von Asteroiden sind, gehören sie zum inneren Bereich des Sonnensystems.
Die alte Unterscheidung, wonach Kometen aus entlegenen Regionen des Sonnensystems stammen und gewissermaßen Relikte dessen Frühzeit sind, Asteroide dagegen durchgeknetete Produkte des inneren Bereichs, ist damit nicht mehr haltbar. Ishiis Gruppe vermutet vielmehr, dass der Übergang fließend ist und Kometen durchaus auch eine Vergangenheit als Asteroid haben können. (of)
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