Materialwissenschaften: Stark ölabweisende Oberflächenbeschichtung entwickelt
Forscher am Massachusetts Institute of Technology haben ein Fasermaterial entwickelt, das ölartige Substanzen abperlen lässt. Als Oberflächenbeschichtung verhindert es, dass flüssige Kohlenwasserstoffe wie Motorenöl oder Benzin den Untergrund benetzen oder sogar eindringen.
Während Wasser auf Grund seiner hohen Oberflächenspannung leicht Tropfen bildet, insbesondere auf rauem Untergrund, neigen flüssige Kohlenwasserstoffe durch ihre niedrige Oberflächenspannung zu flachen, ausgedehnten Flecken. Um eine Tropfenbildung nun auch für diese ölartigen Stoffe zu ermöglichen, kombinierten die Wissenschaftler um Anish Tuteja fluorierte polyedrische oligomere Silsesquioxane (fluorPOSS) mit Polyacrylmethacrylat (PMMA, Plexiglas). POSS sind polyzyklische Silizium-Sauerstoff-Verbindungen mit käfigartiger Struktur.
Der entscheidende Kniff jedoch war: Sie gestalteten die Oberflächenstruktur des Materials so, dass konkave Strukturen entstanden, die das Benetzen weiter erschweren. In Anlehnung an Hoodoos – durch Erosion entstandene Felsnadeln – nannten die Forscher diese Gebilde "Mikro-Hoodoos". Indem sie den Anteil an fluorPOSS variierten, konnten die Forscher unter anderem auch eine Variante entwickeln, die Wasser und die in vielen Treibstoffen enthaltenen Octane auftrennt. Ihr Faserstoff konnte daher auch zur Reinigung von verschmutztem Boden oder Wasser nach einem entsprechenden Unfall eingesetzt werden, so die Forscher. (af)
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