Verhaltensforschung: Starke Blaumeisen-Weibchen sind Scheidungsgrund
Blaumeisenpaare trennen sich nach längeren Phasen friedlichen Zusammenlebens möglicherweise deshalb, weil ein stärkeres ein schwächeres Weibchen vertreibt, glauben Mihaj Valcu und Bart Kempenaers vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen. Bislang war die treibende Kraft hinter der langfristig hohen Scheidungsrate der sonst eigentlich sozial monogam zusammenlebenden Sperlingsvögel nicht ermittelt.
Als Ursache war zunächst vermutet worden, dass Weibchen ihren Angetrauten aus eigenem Antrieb verlassen, weil sie mit einem neuen Partner mehr überlebende Nachkommen bekommen können. In ihrer Studie kommen die Verhaltensforscher allerdings zu dem Ergebnis, dass sich der höhere Bruterfolg durch den mit der Trennung einhergehenden Wechsel des Territoriums und weniger durch die Scheidung an sich erklären lässt: Denn nur wenn die Weibchen ihr angestammtes Territorium verlassen und an einen besseren Platz ziehen, erhöht sich auch die Zahl der Nachkommenschaft. Die Männchen dagegen bleiben fast ausschließlich in ihrem bisherigen Territorium.
Die Wissenschaftler haben deshalb nun Blaumeisenweibchen untersucht, die nach der Trennung auch am oder zumindest in der Nähe ihres bisherigen Standortes blieben, um den Einfluss des Territoriumwechsels vom Effekt der Scheidung zu entkoppeln. Es stellte sich heraus, dass in diesem Fall nicht die Weibchen, sondern die Männchen ihre Fitness nach einer Scheidung erhöhten: Sie paarten sich mit größeren Weibchen und hatten einen höheren Bruterfolg als die ehemalige Partnerin.
Machen also möglicherweise die Männchen den ersten Schritt zur Trennung? "Wir können nur spekulieren" so Kempenaers. " Aber unsere Hypothese ist, dass ein größeres, stärkeres Weibchen die ursprüngliche Partnerin vertreibt und das Männchen samt Territorium übernimmt." In diesem Fall wäre die Konkurrenz zwischen den Weibchen um einen guten Paarungspartner Auslöser für die Trennung und klassischer Scheidungsgrund.
Als Ursache war zunächst vermutet worden, dass Weibchen ihren Angetrauten aus eigenem Antrieb verlassen, weil sie mit einem neuen Partner mehr überlebende Nachkommen bekommen können. In ihrer Studie kommen die Verhaltensforscher allerdings zu dem Ergebnis, dass sich der höhere Bruterfolg durch den mit der Trennung einhergehenden Wechsel des Territoriums und weniger durch die Scheidung an sich erklären lässt: Denn nur wenn die Weibchen ihr angestammtes Territorium verlassen und an einen besseren Platz ziehen, erhöht sich auch die Zahl der Nachkommenschaft. Die Männchen dagegen bleiben fast ausschließlich in ihrem bisherigen Territorium.
Die Wissenschaftler haben deshalb nun Blaumeisenweibchen untersucht, die nach der Trennung auch am oder zumindest in der Nähe ihres bisherigen Standortes blieben, um den Einfluss des Territoriumwechsels vom Effekt der Scheidung zu entkoppeln. Es stellte sich heraus, dass in diesem Fall nicht die Weibchen, sondern die Männchen ihre Fitness nach einer Scheidung erhöhten: Sie paarten sich mit größeren Weibchen und hatten einen höheren Bruterfolg als die ehemalige Partnerin.
Machen also möglicherweise die Männchen den ersten Schritt zur Trennung? "Wir können nur spekulieren" so Kempenaers. " Aber unsere Hypothese ist, dass ein größeres, stärkeres Weibchen die ursprüngliche Partnerin vertreibt und das Männchen samt Territorium übernimmt." In diesem Fall wäre die Konkurrenz zwischen den Weibchen um einen guten Paarungspartner Auslöser für die Trennung und klassischer Scheidungsgrund.
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