News: Starker Laser für zarte Fossilien
Das Resultat könnte ein Segen für Paläontologen sein, denn heutzutage werden Fossilien von Hand gereinigt. Das ist eine langwierige und anspruchsvolle Aufgabe, besonders dann, wenn die Knochen weicher sind als der Stein, der sie umgibt. "Einen kleinen Säugetierschädel zu präparieren, kann volle zwei Monate in Anspruch nehmen", sagt Pete Reser vom New Mexico Museum of Natural History and Science. An einem kompletten Dinosaurier-Skelett arbeiten 20 Menschen ein volles Jahr.
Die Forscher aus Livermore verwendeten einen starken Infrarot-Laser mit Lichtpulsen von 100 Femtosekunden Dauer. Die Pulszeiten sind so kurz, daß die Oberfläche praktisch die gesamte Energie absorbiert und Mikrometer für Mikrometer verdampft. Durch diesen Vorgang wird keine Wärme an das darunter liegende Material abgegeben, es werden also keine weiteren Schichten zerstört.
Um kontrollieren zu können, welches Material der Laser gerade durchschneidet, zeichneten die Wissenschaftler das Emissionsspektrum der Dampfwolke auf. "So konnten wir in Echtzeit die chemische Zusammensetzung des verdampften Materials ermitteln und feststellen, ob wir gerade Matrix abtragen oder schon auf Knochen gestoßen sind", sagt Wood während einer Tagung der Society for Vertebrate Paleontology im Oktober 1999. Der Laser wurde sofort gestoppt, sobald die Sensoren Phosphor detektierten, ein Element, das selten in Stein, aber reichlich in Knochen enthalten ist. Die neue Technik wurde in Denver vorgestellt.
"Es würde sich großartig für Mikropräparationen eignen, wie zum Beispiel winzige mesozoische Schädelknochen, oder für Fälle, bei denen es schwierig ist, das Fossil von der Matrix zu unterscheiden", meint Reser. Bisher haben Wood und seine Mitarbeiter lediglich gezeigt, daß das System zwischen Stein und Knochen unterscheiden kann, doch sie hoffen, schon bald mit der Präparation von Fossilien beginnen zu können.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 29.7.1999
"DNA-Schnelltest für Fossilien"
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