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Medikamentenforschung: Statine gegen genetisch bedingte Lernschwäche?

Maus auf Lovastatin
Forschern in den USA ist es gelungen, Neurofibromatose Typ I (NF1) bei Mäusen erfolgreich mit einem bereits zugelassenen Medikament zu behandeln. Der Cholesterinsenker Lovastatin glich die sonst typischen Lern- und Aufmerksamkeitsschwächen der Nager erfolgreich aus, berichten Alcino Silva und sein Team von der Universität von Kalifornien in Los Angeles.

NF1 ist eine vererbte Erkrankung, von der in erster Linie Haut und Nervensystem betroffen sind. Neben typischen Veränderungen der Haut, die als "Café-au-lait-Flecken" bezeichnet werden, bilden sich Tumoren im zentralen Nervensystem. Des Weiteren treten Lern-, Leistungs- und Verhaltensstörungen auf: Durch eine Mutation auf dem Chromosom 17 ist das Protein Ras überaktiv. Dies stört die Kommunikation der Hirnzellen, die dem Lernen zu Grunde liegt.

Rein zufällig stieß einer von Silvas Studenten auf die Information, dass Statine Ras beeinflussen. Da das Protein Fette benötigt, wird durch den Cholesterinsynthesehemmer die Aktivität des Moleküls verringert. Daraufhin untersuchten die Forscher die Wirkung des Medikaments und eines Placebos auf Mäuse mit NF1 und verglichen beide Gruppen mit normalen Mäusen.

konfuse Maus | Ohne Lovastatin finden Mäuse die rettende Plattform im Wasserbecken nicht – sondern wirken eher planlos.
Es zeigte sich, dass die mit Lovastatin behandelten Mäuse gegenüber ihren erkrankten Artgenossen bis zu dreißig Prozent aufmerksamer waren und sogar die normalen Mäuse übertrafen. Auch beim Wiederfinden einer Plattform in einem Wasserbecken erwiesen sich die behandelten Nager als lernfähiger. Und bei dem Lauf auf einem sich drehenden Baumstamm sprangen sie erst bei höheren Geschwindigkeiten ab als ihre NF1-erkrankten Artgenossen.

Die Mäuse dienen als Modellorganismus der Krankheit beim Menschen. Es bedarf aber noch genauer Untersuchungen, wie Lovastatin bei an NF1-leidenden Patienten wirken würde.

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