Ökologie: Staub fördert Schneeschmelze, schadet Gebirgspflanzen
Stärkere Staubablagerungen in alpinen Lagen nordamerikanischer Gebirge fördern die Schneeschmelze und sorgen dafür, dass darunter verborgene Pflanzen früher keimen können. Da die durchschnittliche Umgebungstemperatur allerdings nicht gleichzeitig ansteigt, sind die Gewächse stärker durch Frost gefährdet. Zudem beobachteten die beteiligten Forscher um Heidi Steltzer von der Colorado State University in Fort Collins, dass sich die Wachstums- und Blütezeiten der Pflanzen dadurch großflächig anglichen.
Die Forscher befürchten daher, dass sich die Pflanzengemeinschaften verändern, weil konkurrenzschwächere Arten, die normalerweise früh blühen, von konkurrenzstärkeren Vertretern verdrängt werden: Ohne die zeitliche Staffelung verschwindet ihr Frühstartervorteil. Probleme könnten dadurch auch Bestäuber und andere Insekten bekommen, die nun mit dem abrupten Wechsel von Perioden der Nahrungs- und Pollenschwemme gefolgt von Phasen des Mangels leben müssen. Genauere Aussagen zu diesen ökologischen Folgen sollen nun weitere Studien bringen. Insgesamt dürfte der Einfluss dieser Staubbelastung allerdings nicht zu verachten sein: Immerhin stieg sie während des letzten Jahrhunderts in den Gebirgen der westlichen USA um mehr als 500 Prozent, weil in den angrenzenden Trockengebieten Übernutzung sowie vermehrte Dürren die Erosion verschärft hatten. (dl)
Zwischen 7 und 13 Tage taute in den Experimenten der Schnee früher ab, wenn ihn die Wissenschaftler bestäubten, entfernten sie hingegen den – in diesem Fall natürlich eingetragenen – Staub aus der Umgebung, so verzögerte sich die Schmelze um 11 Tage. Die meisten Pflanzen reagierten jedoch nicht sofort darauf, dass ihr Standort nun früher freigelegt wurde; stattdessen wuchsen sie erst auf, wenn die Lufttemperaturen einen bestimmten Wert überschritten hatten. Dies betraf dann allerdings fast alle Mitglieder der jeweiligen Pflanzengemeinschaft. Im Gegensatz zu den staubfreien Schneeflecken, wo die einzelnen Arten nach und nach keimten und blüten, kam es also zu einer starken Synchronisation.
Die Forscher befürchten daher, dass sich die Pflanzengemeinschaften verändern, weil konkurrenzschwächere Arten, die normalerweise früh blühen, von konkurrenzstärkeren Vertretern verdrängt werden: Ohne die zeitliche Staffelung verschwindet ihr Frühstartervorteil. Probleme könnten dadurch auch Bestäuber und andere Insekten bekommen, die nun mit dem abrupten Wechsel von Perioden der Nahrungs- und Pollenschwemme gefolgt von Phasen des Mangels leben müssen. Genauere Aussagen zu diesen ökologischen Folgen sollen nun weitere Studien bringen. Insgesamt dürfte der Einfluss dieser Staubbelastung allerdings nicht zu verachten sein: Immerhin stieg sie während des letzten Jahrhunderts in den Gebirgen der westlichen USA um mehr als 500 Prozent, weil in den angrenzenden Trockengebieten Übernutzung sowie vermehrte Dürren die Erosion verschärft hatten. (dl)
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