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News: Staubtrockene Exo-Atmosphären

Die ersten Emissionsspektren von Planetenatmosphären außerhalb des Sonnensystems laufen den Erwartungen der Astronomen zuwider: Gleich drei verschiedene Forscherteams, die zwei ferne Sonnensysteme untersucht haben, vermissen in den Gashüllen der dort kreisenden Planeten Hinweise auf Wasser, Methan und Kohlenmonoxid.
HD 189733b
Alle diese Moleküle sollten in der Atmosphäre eigentlich vorhanden sein. Die Wissenschaftler erhielten die Emissionsspektren durch Subtraktion der Messungen des Sterns während er seinen Planeten bedeckte, von der des Gesamtsystems.

Bei einem alten Bekannten, dem Exoplaneten HD 209458b, entlarvte ein Team um Jeremy Richardson von der Nasa dabei nur überraschend große Mengen von Silizium-Verbindungen in der Atmosphäre. Die erwarteten Hinweise auf Wasser oder einfache Kohlenwasserstoffe fehlten dagegen völlig.

Letzteres bestätigen auch Mark Swain vom JPL und seine Kollegen, sowie eine Gruppe um Carl Grillmair vom Caltech, die einen um den 62 Lichtjahre entfernten HD 189733 kreisenden Gasriesen mit dem Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer untersucht hatten.

Die Forscher vermuten, dass entweder die heutigen Analysemöglichkeiten noch nicht empfindlich genug für eine verlässliche Spurenanalyse in Exoplaneten-Atmosphären sind, oder siliziumhaltige Wolkenschichten die Lichtwellen blocken und so verräterische Absorptionslinien anderer Moleküle kaschieren.

spektrumdirekt/AH

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