Rosetta-Mission: Steht hier Philae auf dem Kometen 67P?
Die Europäische Raumfahrtagentur ESA hat neue Bilder veröffentlicht, auf denen die Kometensonde Philae zu sehen sein könnte. Der nur waschmaschinengroße Lander wird seit dem 12. November 2014 vermisst, nachdem er nach der ersten Bodenberührung noch mehrmals gehüpft ist, bis er zum Stillstand kam. Bis die Batterien leer waren, sendete die Sonde zwar noch große Datenmengen zur Erde, ihr genauer Standort konnte jedoch nur auf eine rund 2500 Quadratmeter große Fläche eingegrenzt werden – in einer Vertiefung, die Abydos genannt wird und sich auf dem Kopf von 67P befindet. Erschwerend kommt hinzu, dass Philae sehr wahrscheinlich unter einer überstehenden Felsklippe zumindest teilweise verborgen ist. Das verhindert nicht nur, dass die Sonneneinstrahlung die Solarbatterien wieder auflädt, sondern erschwert auch die Suche.
Ihre neue Position befindet sich etwa einen Kilometer vom vorgesehenen Standort entfernt. Die beteiligten ESA-Wissenschaftler werteten ab Dezember Aufnahmen dieser Region aus, die von der Muttersonde Rosetta fotografiert wurden, und verglichen sie mit Bildern aus der Zeit vor der Landung. Auf den bislang am meisten versprechenden Aufnahmen sind wenige helle Pixel zu erkennen, die von der Form und Größe zu Philae passen könnten – oder aber originäre Bestandteile des Kometen sind, etwa frei gelegte Eisflächen. Laut Stephan Ulamec vom DLR dürfte Philae auf den Bildern nur sechs bis neun Pixel groß sein: Die Suche danach gleicht der nach der Nadel im Heuhaufen. Gegenwärtig nähert sich 67P immer weiter der Sonne an, was Hoffnungen weckt, dass sich die Sondenbatterien neu aufladen. Ab Juli könnte die Einstrahlung so stark sein, dass Philae genügend Elektrizität erhält, um die Arbeit wieder aufzunehmen. Manche der Geräte könnten dann aber vielleicht nicht mehr funktionieren, da sie Tiefsttemperaturen ausgesetzt waren, für die man sie nicht ausgelegt hatte. Rosetta selbst soll nicht näher an den Kometen heranfliegen, um bessere Bilder zu machen: Der Gesteinsbrocken produziert gegenwärtig zu viel Staub, der die Navigationssysteme der Sonde trüben könnte.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben