Paläoanthropologie: Steinzeitingenieure
Schon vor 72 000 Jahren erkannten Menschen, dass Hitze die Materialeigenschaften von Steinen verbessern kann. Das folgerten Forscher um Curtis Marean von der Arizona State University aus den Funden von Faustkeilen und Blattspitzen in der Höhle Pinnacle Point in Südafrika.
Marean und sein Team gehen davon aus, dass die frühen Menschen Steine festigten, indem sie diese in Feuerstellen erhitzten. Auf diese Weise konnten sie Werkzeuge zum Hacken, Schaben, Schneiden und Jagen herstellen, die sie wahrscheinlich auch als Tauschmittel nutzten, so die Wissenschaftler. Dieses Verhalten zeige, dass sie nicht nur Zusammenhänge zwischen dem Feuer und der veränderten Beschaffenheit des Steins herstellen konnten, sondern auch über ein Mittel zur Kommunikation verfügten. Sprache wurde, so vermuten sie weiter, auch genutzt um die Bearbeitungstechnik zu lehren und um Handelsnetze zu anderen Regionen aufzubauen, die über das benötigte Gestein verfügten.
Erste Nachweise für den Gebrauch von Feuer zum Kochen, Wärmen und zum Schutz vor Angreifern gehen 790 000 Jahre zurück; sehr umstritten sind angebliche Spuren von Feuerstellen des Homo erectus in Kenia vor 1,4 Millionen Jahren. Ein enormer Entwicklungsschritt in der Menschheitsgeschichte hatte sich mit der Nutzung von Feuer zur Verarbeitung von Rohmaterialen wie Gesteinen vor etwa 72 000 Jahren vollzogen. Marean und seine Kollegen vermuten, dass der im Jungpaläolithikum von Afrika nach Eurasien vordringende Homo sapiens dem Neandertaler durch sein Feuer-Knowhow überlegen war. (ie)
Marean und seine Kollegen stellten fest, dass die Farbe der gefundenen Werkzeuge kaum der des Ausgangsmaterials glich. Dies führten sie auf chemische Reaktionen zurück, die sich bei eingekieselten Sedimentgesteinen (silcrete) durch starke Wärmezufuhr ereignen. Die Wissenschaftler bauten daraufhin die Werkzeuge nach und verglichen die Eigenschaften des unbehandelten Materials mit denen des Erhitzten. Tatsächlich war das Gestein nach dem Verbrennen weniger brüchig und dadurch wesentlich leichter zu behauen. In weiteren Tests belegten die Forscher, dass die Steine absichtlich und noch vor dem Bearbeiten erhitzt wurden.
Marean und sein Team gehen davon aus, dass die frühen Menschen Steine festigten, indem sie diese in Feuerstellen erhitzten. Auf diese Weise konnten sie Werkzeuge zum Hacken, Schaben, Schneiden und Jagen herstellen, die sie wahrscheinlich auch als Tauschmittel nutzten, so die Wissenschaftler. Dieses Verhalten zeige, dass sie nicht nur Zusammenhänge zwischen dem Feuer und der veränderten Beschaffenheit des Steins herstellen konnten, sondern auch über ein Mittel zur Kommunikation verfügten. Sprache wurde, so vermuten sie weiter, auch genutzt um die Bearbeitungstechnik zu lehren und um Handelsnetze zu anderen Regionen aufzubauen, die über das benötigte Gestein verfügten.
Erste Nachweise für den Gebrauch von Feuer zum Kochen, Wärmen und zum Schutz vor Angreifern gehen 790 000 Jahre zurück; sehr umstritten sind angebliche Spuren von Feuerstellen des Homo erectus in Kenia vor 1,4 Millionen Jahren. Ein enormer Entwicklungsschritt in der Menschheitsgeschichte hatte sich mit der Nutzung von Feuer zur Verarbeitung von Rohmaterialen wie Gesteinen vor etwa 72 000 Jahren vollzogen. Marean und seine Kollegen vermuten, dass der im Jungpaläolithikum von Afrika nach Eurasien vordringende Homo sapiens dem Neandertaler durch sein Feuer-Knowhow überlegen war. (ie)
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