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Beobachtungstipp: Bedeckungen durch den Mond im August 2024

Die Bedeckung von Saturn durch den Mond ist im August ein besonderes Highlight, aber es gibt auch interessante Sternbedeckungen.
Fotosequenz einer nahen Begegnung zwischen dem Stern Zeta Tauri und dem Mond
Wenn der vorbeiziehende Mond Sterne oder Planeten ganz oder teilweise verdeckt, sind reizvolle Beobachtungen möglich. Wir stellen Ihnen jeden Monat besonders lohnenswerte Begegnungen vor.

Die herausragendste Bedeckung durch den Mond ist zweifellos die des Planeten Saturn am 21. August. Sie ist die erste der aktuellen Serie von Saturnbedeckungen, die in Mitteleuropa sichtbar ist. Wer sie beobachten möchte, muss früh aufstehen: Der Eintritt des Planeten beziehungsweise seiner Ringe an der nördlichen Mondhemisphäre, nahe dem Oceanus Procellarum, beginnt um 05:31 Uhr MESZ (berechnet für 50 Grad nördliche Breite und 10 Grad östliche Länge) und dauert 45 Sekunden. Schon um 05:28 Uhr wird der 8,4 mag helle Saturnmond Titan bedeckt, was aber unbeobachtbar bleiben dürfte. Der Mond ist an diesem Morgen nämlich 16,3 Tage alt, also abnehmend im dritten Viertel und zu 97 Prozent beleuchtet. Die nach Osten gewandte Mondseite, an der die Bedeckung stattfindet, ist also sehr hell. Beim Eintritt steht der Mond etwa 21 Grad über dem Südwesthorizont, die Dämmerung hat bereits begonnen.

Zu Beginn des Austritts am schmalen, unbeleuchteten Mondrand südlich des Mare Crisium um 06:29 Uhr steht die Sonne bereits ein Grad über dem Horizont. Der gesamte Austritt lässt sich dennoch im Teleskop verfolgen: Man lässt am besten nach dem Eintritt die Teleskopnachführung weiterlaufen, so dass das Teleskop beim Austritt die richtige Stelle am Mondrand anvisiert. Der Austritt Titans um 06:24 Uhr ist vielleicht im Teleskop sichtbar und kündigt den seines Planeten an. Zum Austritt steht der Mond noch 15 Grad hoch.

Unter den Sternbedeckungen sticht die des 3,6 mag hellen 27 Tauri am Morgen des 26. August heraus: 27 Tauri ist auch unter dem Namen Atlas bekannt; er ist der zweithellste Stern der Plejaden, des bekannten offenen Sternhaufens im Stier. Die Plejaden werden in diesen Monaten immer wieder vom Mond bedeckt, doch es ist das erste Mal, dass eines ihrer hellen Mitglieder von Mitteleuropa aus hinter der Mondscheibe verschwindet. Der Eintritt erfolgt gegen 05:45 Uhr bei einem Mondstand von 61 Grad. Atlas verschwindet an der beleuchteten Seite des abnehmenden Halbmonds (Mondalter: 21,9 Tage). Beim Austritt an der unbeleuchteten Seite um 06:52 Uhr steht die Sonne bereits drei Grad über dem Horizont. Neben Atlas wird über dem deutschsprachigen Raum auch Merope (23 Tauri) bedeckt, der fünfthellste Stern der Plejaden. Diese Bedeckung kann man aber nur im Südosten Österreichs verfolgen, etwa in Wien, Graz oder Klagenfurt. Entlang einer von Südwest nach Nordost verlaufenden Linie erfolgt die Bedeckung von Merope streifend.

Auch unter den restlichen Sternen der Monatsliste sind einige hellere Exemplare. Bei den Bedeckungen von 136 Tauri (4,6 mag) am 1. August und Gamma-1 Sagittarii (4,7 mag) am 15. August steht der Mond mit ungefähr fünf beziehungsweise zehn Grad jedoch relativ niedrig. 136 Tauri erscheint um 02:43 Uhr am dunklen Rand des nur zu 12 Prozent beleuchteten, abnehmenden Mondes. Gamma-1 Sagittarii ist ein Veränderlicher des Cepheidentyps, dessen scheinbare Helligkeit zwischen 4,3 und 5,1 mag variiert. Sein Eintritt am dunklen Mondrand (Mondalter 10,5 Tage und zunehmend) ereignet sich um 22:05 Uhr. Der Austritt von 76 Geminorum (5,3 mag) findet am Morgen des 30. August um 06:18 Uhr statt und damit in der einsetzenden Morgendämmerung. Er ist daher vor allem im Osten und Norden Deutschlands unter hellerem Himmel schwierig zu erkennen.

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