Bedeckungen: Sternbedeckungen durch den Mond im Juli 2024
Los geht es am 10. Juli: Um 22:08 Uhr MESZ (die Zeiten im Text beziehen sich, wie immer, auf 50 Grad nördliche Breite und 10 Grad östliche Länge) verdeckt der 4,6 Tage alte zunehmende Mond den 7,3 mag hellen HIP 54274 im Sternbild Löwe. Der Eintritt ist trotz der relativ geringen Helligkeit des Sterns am dunklen Mondrand gut zu sehen. Da zum Zeitpunkt des Eintritts die Dämmerung noch nicht abgeschlossen ist, gestaltet sich das Beobachten allerdings umso schwieriger, je weiter man sich im Norden aufhält. Am besten sieht man ihn daher im Süden Deutschlands oder in der Schweiz und in Österreich, wo der Himmel schon dunkler ist als im Norden. Der Mond befindet sich etwa 15 Grad über dem Westhorizont. Am 12. Juli wiederholt sich das Ganze beinahe, dieses Mal jedoch mit dem 6,9 mag hellen HIP 61054 im Sternbild Jungfrau bei dunklerem Himmel. Der Eintritt des Sterns findet um 22:21 Uhr statt. Der nun 6,4 Tage alte Mond steht zirka 16 Grad hoch.
Die interessanteste Bedeckung betrifft den 4,5 mag hellen Stern Epsilon Capricorni im Sternbild Steinbock, den hellsten der Monatsliste. Er verschwindet am 22. Juli um 23:08 Uhr hinter dem Mond und wird um 23:48 Uhr wieder freigegeben – sowohl Beginn als auch Ende der Bedeckung lassen sich wegen der relativ großen Sternhelligkeit verfolgen. Allerdings ist der Mond in dieser Nacht 16,4 Tage alt, also kurz nach Vollmond. Der Eintritt erfolgt daher an der hellen Seite der zu 97 Prozent beleuchteten Mondscheibe. Um den Stern nicht im Mondschein aus den Augen zu verlieren, sollte man ihn etwa 15 Minuten vor dem Eintritt im Gesichtsfeld des Teleskops einstellen und dann per Nachführung verfolgen. Der Austritt findet an der schmalen, dunklen Mondseite statt. Der Mond befindet sich beim Eintritt nur fünf Grad, beim Austritt knapp zehn Grad über dem Südosthorizont.
Von der Bedeckung des 6,0 mag hellen HIP 9533 im Sternbild Widder ist am 28. Juli nur der Austritt am dunklen Rand des abnehmenden Mondes um 00:58 Uhr zu sehen. Wieder steht der Mond recht tief, ungefähr zehn Grad über dem Osthorizont.
Sternbedeckungen durch den Mond ereignen sich wegen der relativ geringen Mondentfernung an verschiedenen Beobachtungsorten zu unterschiedlichen Zeiten. In der Tabelle sind drei Orte zur Orientierung angegeben; genaue Zeiten für den jeweils eigenen Ort kann man sich mit freien Programmen wie Occult 4 (lunar-occultations.com/iota/occult4.htm) oder Stellarium (stellarium.org) berechnen beziehungsweise anzeigen lassen.
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