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Beobachtungstipp: Sternbedeckungen durch den Mond im Oktober 2024

Interessante Sternbedeckungen durch den Mond sind vor allem in der zweiten Monatshälfte beobachtbar. Der Erdtrabant zieht dabei auch über Mitglieder des bekannten offenen Sternhaufens der Plejaden hinweg.
Fotosequenz einer nahen Begegnung zwischen dem Stern Zeta Tauri und dem Mond
Wenn der vorbeiziehende Mond Sterne ganz oder teilweise verdeckt, sind reizvolle Beobachtungen möglich. Wir stellen Ihnen jeden Monat besonders lohnenswerte Begegnungen vor.

Vom 2. bis zum 17. Oktober nimmt die Mondphase zu – Sternbedeckungen sind damit am besten an der vorangehenden, unbeleuchteten Mondseite zu sehen. Da in der ersten Monatshälfte zudem nur Sterne mit Helligkeiten von jeweils 7,2 mag bedeckt werden, sind lediglich die Eintritte beobachtbar. Die Austritte an der hellen Mondseite können visuell nicht erfasst werden. Anschließend, wenn die Mondphase bis Ende des Monats abnimmt, kehren sich die Verhältnisse um, und die Austritte an der nun unbeleuchteten, nachfolgenden Mondseite sind gut zu verfolgen.

Die interessantesten Bedeckungsereignisse fallen in die zweite Monatshälfte: So trifft am Abend des 19. Oktober der 17,5 Tage alte Mond auf den 5,4 mag hellen HIP 17776, ein Mitglied des offenen Sternhaufens der Plejaden (Messier 45). Das ist bereits die zweite Bedeckung des Sterns in diesem Jahr. HIP 17776 liegt 42 Bogenminuten südsüdöstlich von Alkyone, dem hellsten Stern der Plejaden. Damit verfehlt der Mond das Zentrum des Sternhaufens um etwa seinen eigenen Winkeldurchmesser. Der Austritt am schmalen, dunklen Mondrand erfolgt um 22:21 Uhr MESZ bei einem Mondstand von 28,5 Grad Richtung Ost.

Wer schon am Teleskop sitzt, sollte warten: Um 22:39 Uhr erscheint ferner der 6,5 mag helle 26 Tauri am dunklen Mondrand. 26 Tauri ist trotz seiner scheinbaren Nähe zu den Plejaden kein Mitglied des Haufens, der einen Abstand von zirka 444 Lichtjahren zur Erde hat, sondern befindet sich mit einer Entfernung von 282 Lichtjahren im Vordergrund. Um 23:04 Uhr erscheint nahe dem Mondäquator der 6,2 mag helle HIP 17900. Dieser ist 437 Lichtjahre entfernt und damit Teil von Messier 45. Schließlich endet um 02:54 Uhr am folgenden Morgen des 20. Oktober auch die Bedeckung des ebenfalls 6,2 mag hellen HIP 18508. Dieser ist mit 1120 Lichtjahren deutlich weiter entfernt als die Sterne des Vorabends. Die bisher genannten Bedeckungen finden bei Mondhöhen von ungefähr 30 bis 60 Grad statt.

Beim Austritt des 4,6 mag hellen 136 Tauri am Abend des 21. Oktober steht der 19,6 Tage alte Mond nur knapp 10 Grad über dem Nordosthorizont. Der Stern erscheint nahe dem Mondsüdpol um 21:54 Uhr. 136 Tauri ist ein spektroskopischer Doppelstern und hat eine sehr ähnliche Entfernung wie die Plejaden, steht aber 28 Grad von diesen entfernt und gehört damit nicht zum Sternhaufen.

Die im Text genannten Zeiten gelten wie immer für 50 Grad nördliche Breite und 10 Grad östliche Länge und können für andere Beobachtungsorte, je nach Entfernung, um mehrere Minuten abweichen – Grund dafür ist die verhältnismäßig geringe Mondentfernung.

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