Weltraumteleskop Herschel: Sternengeburt im Überschallknall
![Gas- und Staubnebel IC 5146 im Blick von Herschel Gas- und Staubnebel IC 5146 im Blick von Herschel](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/IC5146-Werbe.jpg)
© ESA/Herschel/SPIRE/PACS/D. Arzoumanian (CEA Saclay) für das “Gould Belt survey” Key Programme Consortium (Ausschnitt)
© ESA/Herschel/SPIRE/PACS/D. Arzoumanian (CEA Saclay) for the 'Gould Belt survey' Key Programme Consortium (Ausschnitt)
Gas- und Staubnebel IC 5146 im Blick von Herschel | Diese Falschfarbenansicht der Gas- und Staubwolke IC 5146 im Sternbild Schwan wurde mit dem Infrarotsatelliten Herschel in drei unterschiedlichen Wellenlängen bei 70, 250 und 500 Mikrometern aufgenommen. Die Bildbreite beträgt 0,8 Grad, das entspricht 42 Lichtjahren. Im bläulichen Bereich, der auch den Namen "Kokon-Nebel" trägt, befinden sich mehr als 100 neu entstandene Sterne, entlang des Filaments stieß Herschel auf mehrere Dutzend prästellarer Kerne, aus denen sich später Sterne entwickeln werden.
© ESA/Herschel/SPIRE/Ph. André (CEA Saclay) for the 'Gould Belt survey' Key Programme Consortium and A. Abergel (IAS Orsay) for the 'Evolution of Interstellar Dust' Key Programme Consortium (Ausschnitt)
Eine Gas- und Staubwolke im Kleinen Bären | Ein wirres Gemenge bilden diese Gasfilamente, die der Infrarotsatellit Herschel im Sternbild Kleiner Bär aufnahm. Das Bild ist ein Komposit aus Aufnahmen bei Wellenlängen von 250, 350 und 500 Mikrometern. In den Filamenten dieser Region konnte Herschel keine Sternentstehung nachweisen.
Die Staubfilamente sind sehr kalt, ihre Temperaturen betragen nur um zehn Kelvin (-260 Grad Celsius), daher sind ihre Schallgeschwindigkeiten mit 200 Meter pro Sekunde deutlich niedriger als in der Erdatmosphäre mit rund 340 Meter pro Sekunde auf Meereshöhe. Die Forscher vermuten, dass sich diese Überschallknalle durch die Gas- und Staubwolken ausbreiten, dabei Energie verlieren und sich schließlich auflösen. Übrig bleiben Filamente verdichteter Materie, welche die Entstehung neuer Sterne begünstigen. Tatsächlich konnten die Forscher mit einigen Bildern von Herschel nachweisen, dass sich in den Filamenten neue Sterne wie Perlen auf einer Schnur bilden.
Tilmann Althaus
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