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Sternengeburt: Sternentstehung in der Dreiecks-Galaxie Messier 33

Die Sternentstehungregion NGC 604 in der Spiralgalaxie Messier 33
Die Sternentstehungregion NGC 604 in der Spiralgalaxie Messier 33 | Über rund 400 Lichtjahre Breite erstreckt sich die Sternbildungregion NGC 604 in der Spiralgalaxie Messier 33 im Sternbild Dreieck. In ihr befinden sich große Anzahlen an massereichen Sternen, die mit ihrer Ultraviolettstrahlung das sie umgebende Wasserstoffgas zum Leuchten im sichtbaren Licht anregen.
Die Spiralgalaxie Messier 33 gehört neben ihrer noch bekannteren Schwester Messier 31, dem Andromedanebel, zu den beliebtesten Weltensineln für Amateurbeobachter und professionelle Astronomen. Sie erstreckt sich am Himmel im Sternbild Dreieck über rund ein Grad, das entspricht dem doppelten Durchmesser des Vollmonds. Wir blicken auf ihre volle Scheibe, so dass wir ihr Innenleben im Detail beobachten können.

In der rund 2,7 Millionen Lichtjahre von uns entfernten Messier 33 sind schon seit langem große Sternhaufen bekannt, die sogar eigene Bezeichnungen im New General Catalogue (NGC) erhielten. Eine davon ist NGC 604. Sie erstreckt sich über rund 1500 Lichjahre und wurde auf dem beigestellten Bild unten mit dem hochauflösenden Kanal der Advanced Camera for Surveys an Bord des Weltraumteleskops Hubble aufgenommen.

Gut erkennbar sind die zahlreichen massereichen Sterne, die wie Juwelen am Himmel leuchten. Sie haben sich erst vor relativ kurzer Zeit gebildet und ihnen ist auch nur eine sehr kurze Existenz beschieden. Schon in einigen wenigen Millionen Jahren werden sich die massereichsten unter ihnen zu Roten Riesen aufblähen und schließlich als Supernovae explodieren.

Aber auch schon jetzt sind sie dabei, ihr Umfeld drastisch umzugestalten. Massereiche Sterne sind sehr heiß und senden somit große Mengen energiereicher ultravioletter Strahlung aus. Zudem gehen von ihnen starke Sternwinde aus. Beide Faktoren tragen dazu bei, dass sie den Gas- und Staubnebel, aus dem sie hervorgingen, schon weitgehend auseinander geblasen haben.

Zudem regt ihre UV-Strahlung das noch vorhandene Gas zum Aussenden von sichtbarem Licht an. Es ist die typische rötliche H-alpha-Strahlung des ionisierten Wasserstoffs, woraus die Gaswolke zu rund 90 Prozent besteht. Die unregelmäßige Form der Gaswolke ist die Folge der Verteilung der massereichen Sterne, teilweise haben sie regelrechte Höhlungen in die Gaswolke geblasen. Betrachtet man diese im energiereichen Röntgenlicht, so strahlen ihre Ränder hell, da sie sehr heiß sind. Diese Grenzflächen werden durch Stoßfronten gebildet, wo der starke schnelle Sternwind auf das umgebende interstellare Medium trifft.

Das Bild ist ein Komposit aus Aufnahmen im ultravioletten, sichtbaren und infraroten Licht und deckt einen Spektralbereich von 220 Nanometer (UV) bis 1000 Nanometer (nahes Infrarot) ab. Der Bildausschnitt erstreckt sich am Himmel über 31 mal 22 Bogensekunden, das entspricht 400 mal 290 Lichtjahren.

Tilmann Althaus

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