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Parasitologie: Stichzwang

Malaria übertragende Stechmücken werden durch ihren Parasiten manipuliert.
Malariamücke

Mückenstiche sind eine Plage – in Malariagebieten können sie sogar das Leben kosten. Der Parasit und Malariaerreger Plasmodium falciparum verstärkt dabei in seinem surrenden Wirt Anopheles gambiae laut einer Studie noch das Verlangen nach menschlichem Blut.

Wissenschaftler um Renate Smallegange von der Universität Wageningen (Niederlande) präsentierten 79 infizierten und 97 unbefallenen Blutsaugern zwei Landemöglichkeiten: ein Kunstfasergewebe mit menschlichem sowie eines mit neutralem Geruch. Die Duftstoffe hatte die Forscherin höchstpersönlich gesammelt, indem sie Nylonstrümpfe trug.

Die malariainfizierten Insekten fühlten sich vom menschlichen Duft besonders angezogen: Sie landeten nicht nur häufiger auf dem getragenen Nylon, sondern versuchten auch öfter zuzustechen als ihre parasitenfreien Artgenossen. Offenbar manipuliert der Parasit das olfaktorische System der Moskitos und somit ihr Verhalten.

Spezielle Geruchsfallen könnten der Verbreitung der gefürchteten Tropenkrankheit Einhalt gebieten, hoffen die Forscher. Derzeit gehen nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation jährlich rund 660 000 Todesfälle auf das Konto der Plasmodien.

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