News: Strahlenfreie Beinvermessung
Bezugspunkt Knochen
Keppler und Co. sind nun auf ein handelsübliches, zweidimensionale Bilder lieferndes Ultraschallgerät umgestiegen, haben es mit einem dreidimensionalen Meßsytem gekoppelt, wie es normalerweise eingesetzt wird, um die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu messen, und versahen dieses System mit einer eigens entwickelten Auswertungssoftware, die den räumlichen Bezugspunkt der Messungen direkt an den Knochen verlegt, statt die Koordinaten an einem Außenstandpunkt festzumachen. Damit entfiel die Strahlenbelastung, Längen und Torsionen von Ober- und Unterschenkel lassen sich räumlich abbilden, und die Daten verschiedener Messungen sind vergleichbar, unabhängig von Lagerung und zwischenzeitlichen Bewegungen des Patienten.
Sechs Monate lang, von August 1996 bis Februar 1997, haben die Ulmer Unfallchirurgen ihr System in Vergleichsmessungen an 50 Patienten im Alter von 18 bis 50 Jahren getestet, erklärtes Ziel: so genau zu sein wie die CT. Die Ergebnisse koennen sich sehen lassen: je nach Meßareal und -aspekt (Ober- oder Unterschenkel, Länge oder Torsion) erzielte das neue Verfahren durchschnittlich eine weit über 90%ige Übereinstimmung mit den Resulaten aus CT-Parallelmessungen. Ultrasonographische Längenbestimmungen durch zwei voneinander unabhängige Untersucher deckten sich zu 99 Prozent.
Die sonographische Kombinationsmethode wird demnach auch hoechsten Qualitätsanforderungen gerecht – ein Ergebnis, das nicht nur die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurige beeindruckt hat. So ist Kepplers Team für seine Entwicklung bereits im Oktober 1997 mit dem Förderpreis der DEGUM, der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V., ausgezeichnet worden.
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