Verkehrsinfrastruktur: Straßenbeleuchtung nach Bedarf
Sobald es dunkel wird, erhellen nicht nur hier zu Lande unzählige Lampen die Straßen – selbst wenn diese menschenleer sind. Ein intelligentes Beleuchtungssystem, das Verkehrsteilnehmer erkennt und die Laternen nur anschaltet, wenn vonnöten, könnte den Energie- und Geldverbrauch einer Stadt senken, glauben Forscher des Technologieinstituts in Bandung, Indonesien. Der Prototyp funktioniert allerdings nur bei Spielzeugautos, und die ersten Ergebnisse lassen auch noch viel Spielraum nach oben.
Die Wissenschaftler um So Suprijadi überwachten die Miniaturvehikel auf der ein Meter langen Teststrecke mit einer handelsüblichen Videokamera, die rund einen Meter über der Anlage installiert war. Die aufgenommenen Bilder ließen sie anschließend von einem Computerprogramm verarbeiten, um die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu berechnen. Diese Information wurde dann zusammen mit der Position des 13 mal 9 Zentimeter messenden Spielzeugautos an eine Steuereinheit weitergeleitet, um die Beleuchtung entlang des Wegs ein- beziehungsweise wieder auszuschalten.
Dass die Idee der Wissenschaftler um Suprijadi noch in den Kinderschuhen steckt, zeigen weitere offene Punkte. So wurde zum Beispiel noch nicht getestet, ob das System auch Motorrad- und Fahrradfahrer sowie Fußgänger erkennt. Ebenfalls unklar ist, wie sich eine solche Anlage auf das Verhalten von Autofahrern auswirkt. Und nicht zuletzt fehlt bisher eine Kosten-Nutzen-Analyse: Übersteigen die eingesparten Stromkosten tatsächlich die Produktions- und Installationskosten? Immerhin leuchteten in Jakarta, der indonesischen Hauptstadt mit zehn Millionen Einwohnern, 2007 mehr als 200 000 Straßenlaternen, berichten die Autoren, die allein in dem Jahr mehr als zwölf Millionen Euro an Stromkosten verschlangen. Und die Stadt plane, die Anzahl der Lampen zu verdoppeln. (mp)
Die Wissenschaftler um So Suprijadi überwachten die Miniaturvehikel auf der ein Meter langen Teststrecke mit einer handelsüblichen Videokamera, die rund einen Meter über der Anlage installiert war. Die aufgenommenen Bilder ließen sie anschließend von einem Computerprogramm verarbeiten, um die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu berechnen. Diese Information wurde dann zusammen mit der Position des 13 mal 9 Zentimeter messenden Spielzeugautos an eine Steuereinheit weitergeleitet, um die Beleuchtung entlang des Wegs ein- beziehungsweise wieder auszuschalten.
Das "automatische Straßenbeleuchtungssystem", wie es die Forscher nennen, kann Fahrzeuge bis zu einem Tempo von höchstens 1,32 Meter pro Sekunde verfolgen – dann allerdings nur mit einer Trefferquote von weniger als 77 Prozent. Das beste Ergebnis, eine Trefferquote von 91 Prozent, erreicht ihre Testanlage bei einer Geschwindigkeit von 93 Zentimeter pro Sekunde. Der Prototyp ist also nur ein erster Schritt zur intelligenten Straßenbeleuchtung. Denn heute existieren bereits andere Videoanalysesysteme, beispielsweise für Ampeln, die weitaus genauer arbeiten und mehr als 99 Prozent der Autos erkennen.
Dass die Idee der Wissenschaftler um Suprijadi noch in den Kinderschuhen steckt, zeigen weitere offene Punkte. So wurde zum Beispiel noch nicht getestet, ob das System auch Motorrad- und Fahrradfahrer sowie Fußgänger erkennt. Ebenfalls unklar ist, wie sich eine solche Anlage auf das Verhalten von Autofahrern auswirkt. Und nicht zuletzt fehlt bisher eine Kosten-Nutzen-Analyse: Übersteigen die eingesparten Stromkosten tatsächlich die Produktions- und Installationskosten? Immerhin leuchteten in Jakarta, der indonesischen Hauptstadt mit zehn Millionen Einwohnern, 2007 mehr als 200 000 Straßenlaternen, berichten die Autoren, die allein in dem Jahr mehr als zwölf Millionen Euro an Stromkosten verschlangen. Und die Stadt plane, die Anzahl der Lampen zu verdoppeln. (mp)
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