Klimawandel: Straßenverkehr größter Klimasünder des Transportwesens
Der Straßenverkehr wirkt sich im Vergleich zu anderen Transportsektoren am stärksten auf die globale Erwärmung aus. In erster Linie sind dafür die Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich, an zweiter Stelle folgt durch weitere ausgestoßene Substanzen erzeugtes troposphärisches Ozon. Während im Straßen- und Luftverkehr zudem über die Jahrzehnte die Emissionen kontinuierlich zunahmen, schwanken die Werte für den Schiffsverkehr und sinken für die Bahn, selbst wenn die dafür benötigte Energieerzeugung mit berücksichtigt wird.
Jan Fuglestvedt vom Zentrum für internationale Klima- und Umweltforschung in Oslo und seine Kollegen ermittelten aus Emissionsdaten und Treibstoffverbrauch, welchen wärmewirksamen Effekt (radiative forcing) die verschiedenen Transportsektoren ausüben. Sie berücksichtigten dabei auch die unterschiedlichen Zeiträume der Einflussfaktoren: Während beispielsweise Kohlendioxid-Emissionen noch Jahrhunderte später einen Effekt zeigen, bleibt die Wirkung von Ozon auf Monate oder die von Sulfaten und Rußpartikeln auf Tage beschränkt. Die Forscher analysierten außerdem über die direkten Emissionen hinaus auch die indirekten Effekte wie den Ausstoß von Vorläufersubstanzen klimawirksamer Stoffe oder die abkühlende Wirkung von Aerosolen. Die letztgenannten Partikel lassen beispielsweise den Schiffsverkehr in positivem Licht erscheinen, da er abkühlend wirke – allerdings nur, wenn vergleichsweise kurze Zeiträume betrachtet werden. Verfolgt man die Entwicklung hingegen über Jahrhunderte hinweg, geht dieser Effekt wieder verloren.
Insgesamt hat der Kohlendioxid-Ausstoß durch den Straßen- und Luftverkehr zwischen 1990 und 2000 um 25 Prozent zugenommen, obwohl die globalen anthropogenen CO2-Emissionen nur um 13 Prozent wuchsen. In Ostasien haben sich zudem im selben Zeitraum die Stickoxid-Emissionen verdoppelt, die ebenfalls indirekt klimawirksam sind. In den Ländern der Europäischen Union hat sich zwar der Ausstoß der Treibhausgase in den meisten Sektoren verringert, der Verkehr jedoch hat um ein Fünftel mehr emittiert. Die Forscher warnen, dass zahlreiche klimawirksame Gase aus dem Verkehr nicht Bestandteil des Kyoto-Protokolls sind und daher von Anstrengungen, den Klimawandel zu begrenzen, nicht berührt werden. (af)
Jan Fuglestvedt vom Zentrum für internationale Klima- und Umweltforschung in Oslo und seine Kollegen ermittelten aus Emissionsdaten und Treibstoffverbrauch, welchen wärmewirksamen Effekt (radiative forcing) die verschiedenen Transportsektoren ausüben. Sie berücksichtigten dabei auch die unterschiedlichen Zeiträume der Einflussfaktoren: Während beispielsweise Kohlendioxid-Emissionen noch Jahrhunderte später einen Effekt zeigen, bleibt die Wirkung von Ozon auf Monate oder die von Sulfaten und Rußpartikeln auf Tage beschränkt. Die Forscher analysierten außerdem über die direkten Emissionen hinaus auch die indirekten Effekte wie den Ausstoß von Vorläufersubstanzen klimawirksamer Stoffe oder die abkühlende Wirkung von Aerosolen. Die letztgenannten Partikel lassen beispielsweise den Schiffsverkehr in positivem Licht erscheinen, da er abkühlend wirke – allerdings nur, wenn vergleichsweise kurze Zeiträume betrachtet werden. Verfolgt man die Entwicklung hingegen über Jahrhunderte hinweg, geht dieser Effekt wieder verloren.
Insgesamt hat der Kohlendioxid-Ausstoß durch den Straßen- und Luftverkehr zwischen 1990 und 2000 um 25 Prozent zugenommen, obwohl die globalen anthropogenen CO2-Emissionen nur um 13 Prozent wuchsen. In Ostasien haben sich zudem im selben Zeitraum die Stickoxid-Emissionen verdoppelt, die ebenfalls indirekt klimawirksam sind. In den Ländern der Europäischen Union hat sich zwar der Ausstoß der Treibhausgase in den meisten Sektoren verringert, der Verkehr jedoch hat um ein Fünftel mehr emittiert. Die Forscher warnen, dass zahlreiche klimawirksame Gase aus dem Verkehr nicht Bestandteil des Kyoto-Protokolls sind und daher von Anstrengungen, den Klimawandel zu begrenzen, nicht berührt werden. (af)
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