Stammzellforschung: Streit um Differenzierung aus Fruchtwasserstammzellen
Aus Fruchtwasser und Plazenta von Schwangeren gewonnene Stammzellen (AFS-Zellen) sind womöglich nicht so vielseitig wie vermutet. Diesen Zweifel äußerten Wissenschaftler um Elena Cattaneo von der Universität von Mailand [1]. Sie kritisierten die früheren Forschungsergebnisse von Anthony Atala und seinen Kollegen. Die US-Forscher hatten pluripotente AFS-Zellen gewonnen und diese zu allen bekannten Zelltypen des embryonalen Keimblattes entwickelt [2].
Laut Cattaneo fehlen der Arbeit von Atala und seinen Kollegen überzeugende Beweise dafür, dass aus den AFS-Zellen Neuronen entstehen können. In ihrer Kritik führen sie unter anderem drei Marker auf, mit denen die Forscher die Nervenzellen nachgewiesen haben wollen. Alle Marker seien aber nicht allein für Nervenzellen spezifisch und könnten ebenfalls auf sich entwickelnden Blutgefäßen oder Nierenzellen vorkommen. Als Verbesserungsvorschlag führen sie mehrere spezifische Nachweisverfahren für adulte Nervenzellen auf, die die Forscher anwenden hätten sollen.
In einer Stellungnahme äußerte sich Atala zu den Kritikpunkten. Ein eindeutiger Beweis der adulten Nervenzellen stehe in der Tat noch aus und müsse anhand von spannungsabhängigen Natriumkanälen erfolgen. Ihre Arbeit hätte aber gar nicht den Beweis erbringen sollen, dass sich aus AFS-Zellen ausdifferenzierte Nervenzellen entwickelten. Ihre Daten könnten dennoch die Annahme stützen, dass AFS-Zellen sich zu Vorläuferzellen der drei embryonalen Keimblättern entwickeln könnten. Die kritisierten Versuchmethoden würden auch von anderen Wissenschaftlern benutzt, um beispielsweise Nervenzellen in spezifischen Hirnregionen nachzuweisen.
Atala und seine Kollegen verweisen in ihrer Stellungnahme auf eine zukünftige Forschungsarbeit, in der sie verschiedenste zelltypische Marker untersuchen, um eindeutige Aussagen über die Zellstadien von aus Fruchtwasser und Plazenta gewonnen Zellen zu machen.
Könnte man gezielt verschiedene Zelltypen aus ASF-Zellen herstellen, wäre die Stammzellforschung einen guten Schritt vorangekommen. Die ASF-Zellen könnten nicht nur als Nebenprodukt von Fruchtwasser-Untersuchungen gewonnen werden und die Plazenta wäre vielleicht auch nach der Geburt als Stammzell-Quelle nutzbar. (kgi)
Laut Cattaneo fehlen der Arbeit von Atala und seinen Kollegen überzeugende Beweise dafür, dass aus den AFS-Zellen Neuronen entstehen können. In ihrer Kritik führen sie unter anderem drei Marker auf, mit denen die Forscher die Nervenzellen nachgewiesen haben wollen. Alle Marker seien aber nicht allein für Nervenzellen spezifisch und könnten ebenfalls auf sich entwickelnden Blutgefäßen oder Nierenzellen vorkommen. Als Verbesserungsvorschlag führen sie mehrere spezifische Nachweisverfahren für adulte Nervenzellen auf, die die Forscher anwenden hätten sollen.
In einer Stellungnahme äußerte sich Atala zu den Kritikpunkten. Ein eindeutiger Beweis der adulten Nervenzellen stehe in der Tat noch aus und müsse anhand von spannungsabhängigen Natriumkanälen erfolgen. Ihre Arbeit hätte aber gar nicht den Beweis erbringen sollen, dass sich aus AFS-Zellen ausdifferenzierte Nervenzellen entwickelten. Ihre Daten könnten dennoch die Annahme stützen, dass AFS-Zellen sich zu Vorläuferzellen der drei embryonalen Keimblättern entwickeln könnten. Die kritisierten Versuchmethoden würden auch von anderen Wissenschaftlern benutzt, um beispielsweise Nervenzellen in spezifischen Hirnregionen nachzuweisen.
Atala und seine Kollegen verweisen in ihrer Stellungnahme auf eine zukünftige Forschungsarbeit, in der sie verschiedenste zelltypische Marker untersuchen, um eindeutige Aussagen über die Zellstadien von aus Fruchtwasser und Plazenta gewonnen Zellen zu machen.
Könnte man gezielt verschiedene Zelltypen aus ASF-Zellen herstellen, wäre die Stammzellforschung einen guten Schritt vorangekommen. Die ASF-Zellen könnten nicht nur als Nebenprodukt von Fruchtwasser-Untersuchungen gewonnen werden und die Plazenta wäre vielleicht auch nach der Geburt als Stammzell-Quelle nutzbar. (kgi)
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