Konkurrenzkampf: Stress für den Bonobo, Chance für den Schimpansen
Die typischen Artunterschiede im Verhalten von Bonobos und Schimpansen zeigen sich auch in deren Hormonspiegel: Die eher kämpferisch eingestellten Schimpansenmännchen reagieren auf bevorstehende Konflikte mit einem Anstieg von Testosteron. Ihre Geschlechtsgenossen unter den Bonobos nehmen die gleiche Situation offenbar vorrangig als Stress wahr – ablesbar an einem erhöhten Cortisolspiegel. Bonobos, auch Zwergschimpansen genannt, sind für ihr friedfertiges Zusammenleben bekannt.
Den Hormonspiegel der Affen haben Forscher um die Evolutionsbiologin Victoria Wobber von der Harvard University gemessen. Demnach zeigen die beiden Menschenaffenarten zwei ganz gegensätzliche körperliche Reaktionen auf sich abzeichnende Konkurrenzsituationen. Bei Menschen hängt es hingegen von der Persönlichkeit des Einzelnen ab, wie er mit ähnlichen Situationen umgeht.
Bei machtbewussten Menschenmännern mit ausgeprägtem Statusdenken findet sich vorrangig ein schimpansenhafter Anstieg im Testosteron. Der überwiegende Teil von Homo-sapiens-Männchen produziert allerdings nach Bonobo-Manier vor Auseinandersetzungen Cortisol, wie Forscher in den vergangenen Jahren beobachteten.
Wobber und Kollegen offerierten 24 Bonobos (Pan paniscus) und 33 Schimpansen (Pan troglodytes) Futter und setzten dabei immer zwei Männchen gemeinsam in einen Käfig. Die Hormonwerte bestimmten sie, indem sie den Tieren gesüßte Wattebäusche zum Kauen gaben und anschließend den Speichel untersuchten. Den charakteristischen Hormonanstieg beobachteten die Wissenschaftler nur, wenn zwei Tiere aufeinandertrafen, die es nicht gewohnt waren, Futter miteinander zu teilen.
Cortisol gilt im Allgemeinen als Stresshormon. Das Team um Wobber geht daher davon aus, dass die Bonobos die Situation als unangenehm empfanden. Testosteron hingegen wird in aller Regel mit maskulinem Dominanzverhalten assoziiert. Möglicherweise erblickten die Schimpansenmännchen in der gleichen Lage eine Chance, ihren gesellschaftlichen Rang in der Gruppe zu verbessern. Mindestens scheint aber die von Hierarchien geprägte Sozialordnung der Schimpansen auch in den Hormonen durchzuscheinen. (jd)
Den Hormonspiegel der Affen haben Forscher um die Evolutionsbiologin Victoria Wobber von der Harvard University gemessen. Demnach zeigen die beiden Menschenaffenarten zwei ganz gegensätzliche körperliche Reaktionen auf sich abzeichnende Konkurrenzsituationen. Bei Menschen hängt es hingegen von der Persönlichkeit des Einzelnen ab, wie er mit ähnlichen Situationen umgeht.
Bei machtbewussten Menschenmännern mit ausgeprägtem Statusdenken findet sich vorrangig ein schimpansenhafter Anstieg im Testosteron. Der überwiegende Teil von Homo-sapiens-Männchen produziert allerdings nach Bonobo-Manier vor Auseinandersetzungen Cortisol, wie Forscher in den vergangenen Jahren beobachteten.
Wobber und Kollegen offerierten 24 Bonobos (Pan paniscus) und 33 Schimpansen (Pan troglodytes) Futter und setzten dabei immer zwei Männchen gemeinsam in einen Käfig. Die Hormonwerte bestimmten sie, indem sie den Tieren gesüßte Wattebäusche zum Kauen gaben und anschließend den Speichel untersuchten. Den charakteristischen Hormonanstieg beobachteten die Wissenschaftler nur, wenn zwei Tiere aufeinandertrafen, die es nicht gewohnt waren, Futter miteinander zu teilen.
Cortisol gilt im Allgemeinen als Stresshormon. Das Team um Wobber geht daher davon aus, dass die Bonobos die Situation als unangenehm empfanden. Testosteron hingegen wird in aller Regel mit maskulinem Dominanzverhalten assoziiert. Möglicherweise erblickten die Schimpansenmännchen in der gleichen Lage eine Chance, ihren gesellschaftlichen Rang in der Gruppe zu verbessern. Mindestens scheint aber die von Hierarchien geprägte Sozialordnung der Schimpansen auch in den Hormonen durchzuscheinen. (jd)
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