Gedächtnis und Hormone: Stress macht Ältere vergesslich
Stress ist kurzzeitig hilfreich – etwa in Situationen, die Mensch und Tier durch Flucht- oder Kampfstrategien besser überstehen. Auf lange Sicht verursachen chronisch ausgeschütteten Stresshormone aber allerlei Schäden, wissen Forscher längst. So scheint zum Beispiel das Kurzzeitgedächtnis zu leiden, wenn der Körper ständig Stresshormone ins Blut ausschüttet. Besonders betroffen sind von diesem Prozess offenbar ältere Gehirne, berichten nun Wissenschaftler im Journal of Neuroscience.
Die Neurologen hatten dies an jungen und älteren mehr oder wenig gestressten Mäusen getestet, die in einem Labyrinth Erinnerungsleistungen abrufen sollten. Gerade betagte Tiere mit hohem Pegel des Stresshormons Kortikosteron im Blut gelang dies deutlich schlechter. Zudem war der präfrontale Kortex des Gehirns dieser Tiere auffällig schwach vernetzt – offenbar waren in diesem für das Kurzzeitgedächtnis wichtigen Areal unter dem chronischen Einfluss des Hormons viele Neuronenverbindungen gekappt worden. Ganz ähnlich wie bei Mäusen dürfte sich auch bei Menschen abspielen, vermuten die Forscher. Chronischer Stress sei zwar nur eine von mehreren möglichen Ursachen für ein nachlassendes Gedächtnis – allerdings eine besonders wichtige, die man zudem auch selbst reduzieren könne.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben