News: Streß schlägt sich im Kot nieder
Um die biologische Relevanz einer Bestimmung von Kortisol-Stoffwechselprodukten im Kot von Wiederkäuern zu überprüfen, wurde bei jeweils drei männlichen und drei weiblichen Rindern bzw. Schafen die Nebennierenrindenaktivität durch ACTH (adrenocorticotropes Hormon) stimuliert bzw. durch Dexamethason unterdrückt, um danach entsprechende Änderungen der Werte im Kot zu messen. Über einen Zeitraum von sieben bzw. acht Tagen wurden Blut- und Kotproben gesammelt. Die Konzentration von Kortisol im Blut bzw. der Stoffwechselprodukte im Kot wurde mittels Enzymimmunoassays bestimmt.
Die Verlaufskurve der Kortisol-Metabolitenkonzentration im Kot folgte bei allen Versuchstieren mit einer zeitlichen Verzögerung von ca. zehn Stunden der Verlaufskurve der Kortisolkonzentration im Blut. Um die Anwendbarkeit dieser Methode unter Praxisbedingungen zu demonstrieren, wurden acht Kühe zwei Stunden lang im LKW transportiert. Vier weitere Kühe wurden wie zum Transport verladen, der Wagen blieb aber für 3,25 Stunden stationär.
Nach ca. zwölf Stunden konnte in beiden Fällen ein Anstieg der Kortisolmetabolitenkonzentration im Kot festgestellt werden, bei der Transportgruppe um das 5,5 – bis fast 40-fache des Ausgangswertes, bei der Verladegruppe nur um das 2,1 bis 6,8-fache. Damit eignet sich nach Meinung der Wiener Wissenschaftler die Bestimmung der Kortisolmetabolitenkonzentration im Kot als wichtiges Hilfsmittel zur Beurteilung von Belastungen beim Wiederkäuer.
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