Generation Praktikum: Studierende: Nach dem Abschluss erstmal Praktikum
Die Zahl der Hochschulabsolventen, die nach ihrem Studienabschluss mindestens ein Praktikum machen, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und liegt nun bei 37 Prozent. Dies ergab eine Studie der Freien Universität Berlin im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung, die 500 Absolventen des Wintersemesters 2002/2003 über ihren Berufseinstieg befragte.
Knapp 40 Prozent der Befragten gaben demnach an, nach ihrem Abschluss Praktikumsstellen angenommen zu haben, elf Prozent sogar zwei Mal. Frauen nahmen eher ein Praktikum an als ihre männlichen Kollegen. Die Hälfte der Praktikumstätigkeiten war unbezahlt, bei entlohnten Praktika erhielten die Hochschulabsolventen im Schnitt 600 Euro pro Monat. Männer waren hierbei mit 741 Euro im Schnitt um 200 Euro besser gestellt als weibliche Praktikanten. Weil der Lohn der Praktikumsstelle allein zum Leben nicht reichte, griffen zwei Drittel der Absolventen auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern zurück, 40 Prozent gaben an, zusätzlich zum Praktikum für ihren Lebensunterhalt gearbeitet zu haben.
Mehr als ein Drittel der Studienteilnehmer erhielt nach dem Praktikum ein Beschäftigungsangebot. Ob es sich hier um Festanstellungen oder freiberufliche Tätigkeiten, dauerhafte oder befristete Anstellungen handelte, wurde nicht gefragt. Dreieinhalb Jahre nach dem Studienabschluss waren noch vier Prozent der Befragten arbeitslos. Drei Viertel der Erwerbstätigen waren abhängig beschäftigt, 16 Prozent selbstständig oder als Freiberufler tätig. Über 90 Prozent von ihnen würde sich wieder für ein Studium entscheiden. Mehr als ein Drittel würde sich aber in einem anderen Fach einschreiben. Die meisten der Befragten akzeptieren der Studie zufolge die finanziellen Nöte und beruflichen Unsicherheiten, weil sie sich zusätzliche Qualifikationen erhoffen.
"Praktika nach dem Studium sind zu einer Form der Übergangsarbeitslosigkeit von Hochschulabsolventen geworden", resümieren die Studienleiter Dieter Grühn und Heidemarie Hecht von der Freien Universität Berlin. Zudem werde deutlich, dass die Sucharbeitslosigkeit beim Übergang in die Arbeitswelt zugenommen habe. Seit dem Jahr 2000 sei die Quote der Absolventen im Praktikum um 16 Prozent gestiegen. In der Regel dauere eine bezahlte Schnuppertätigkeit dabei sechs Monate, unbezahlte seien mit fünf Monaten nur wenig kürzer. Jedes vierte Praktikum erstrecke sich über mehr als ein halbes Jahr. (tak)
Knapp 40 Prozent der Befragten gaben demnach an, nach ihrem Abschluss Praktikumsstellen angenommen zu haben, elf Prozent sogar zwei Mal. Frauen nahmen eher ein Praktikum an als ihre männlichen Kollegen. Die Hälfte der Praktikumstätigkeiten war unbezahlt, bei entlohnten Praktika erhielten die Hochschulabsolventen im Schnitt 600 Euro pro Monat. Männer waren hierbei mit 741 Euro im Schnitt um 200 Euro besser gestellt als weibliche Praktikanten. Weil der Lohn der Praktikumsstelle allein zum Leben nicht reichte, griffen zwei Drittel der Absolventen auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern zurück, 40 Prozent gaben an, zusätzlich zum Praktikum für ihren Lebensunterhalt gearbeitet zu haben.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Hochschulabgänger an ihren Abschluss ein Praktikum anhängen, ist der Studie "Generation Praktikum?" zufolge zudem abhängig von ihrer Studienwahl: Absolventen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften landen besonders häufig in dieser Form der befristeten Tätigkeit. Doch auch Wirtschaftswissenschaftler, Mathematiker und Naturwissenschaftler greifen auf Praktika zurück. In vielen Unternehmen im Medien- und Kulturbetrieb scheint man sich der Studie zufolge auf das Angebot gut ausgebildeter günstiger Arbeitskräfte eingestellt zu haben. So bemerkte jeder zweite Befragte, dass die Ergebnisse seiner Arbeit im Betriebsverlauf fest eingeplant gewesen seien, jeder Dritte berichtete von Stress und Überstunden.
Mehr als ein Drittel der Studienteilnehmer erhielt nach dem Praktikum ein Beschäftigungsangebot. Ob es sich hier um Festanstellungen oder freiberufliche Tätigkeiten, dauerhafte oder befristete Anstellungen handelte, wurde nicht gefragt. Dreieinhalb Jahre nach dem Studienabschluss waren noch vier Prozent der Befragten arbeitslos. Drei Viertel der Erwerbstätigen waren abhängig beschäftigt, 16 Prozent selbstständig oder als Freiberufler tätig. Über 90 Prozent von ihnen würde sich wieder für ein Studium entscheiden. Mehr als ein Drittel würde sich aber in einem anderen Fach einschreiben. Die meisten der Befragten akzeptieren der Studie zufolge die finanziellen Nöte und beruflichen Unsicherheiten, weil sie sich zusätzliche Qualifikationen erhoffen.
"Praktika nach dem Studium sind zu einer Form der Übergangsarbeitslosigkeit von Hochschulabsolventen geworden", resümieren die Studienleiter Dieter Grühn und Heidemarie Hecht von der Freien Universität Berlin. Zudem werde deutlich, dass die Sucharbeitslosigkeit beim Übergang in die Arbeitswelt zugenommen habe. Seit dem Jahr 2000 sei die Quote der Absolventen im Praktikum um 16 Prozent gestiegen. In der Regel dauere eine bezahlte Schnuppertätigkeit dabei sechs Monate, unbezahlte seien mit fünf Monaten nur wenig kürzer. Jedes vierte Praktikum erstrecke sich über mehr als ein halbes Jahr. (tak)
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