News: Stürmisches Techtelmechtel
"Immer wenn derlei Stürme bisher miteinander kollidierten, stießen sie sich wieder voneinander ab", berichtet Glenn Orton vom NASA Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, und umso enttäuschter waren er und seine Kollegen im Sommer 1998, als der Jupiter nach seinem Verschwinden wieder sichtbar war. Im September 1997 sahen sie noch, wie sich die Stürme "DE" und "BC" heftig aufeinander zu bewegten. Im Juli des darauffolgenden Jahres hatten sie sich bereits zu "BE" vereinigt.
Doch nun galt es, "FA" im Auge zu behalten, denn "BE" steuerte direkt auf den Dritten im Bunde zu. Beide Wirbel durchmaßen rund 9 Kilometer und in ihren Inneren fegte der Wind mit 470 Kilometern pro Stunde entgegen dem Uhrzeigersinn – beide waren also Ausdruck von Hochdruckgebieten. Zwischen die beiden stellte sich bald ein kleiner Tiefdruckwirbel "o1". Die Forscher glauben, dass solche Bildungen die Kollision bisher verhinderten. Doch im Oktober 1999 musste "o1" der heftigen Annäherung der beiden weichen, er wurde einfach verdrängt. So stand "FA" und "BE" im März 2000 nichts mehr im Wege: Es dauerte noch rund drei Wochen, bis sie sich endgültig fanden und zu "BA" wurden. Der Wirbel ist nun auch um ein Drittel breiter als "FA" beziehungsweise "BE" und wird die Atmosphäre des Jupiters vielleicht noch viele hundert Jahre durchstreifen. Gewiss ist er dabei erneut auf Partnersuche.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 13.9.2000
"Hochdruck kommt nach dem Fall"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 25.7.2000
"Nachwuchs bei Jupiters Monden" - Spektrum der Wissenschaft 4/00, Seite 40
"Jupiter und seine Monde"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 10/95, Seite 62
"Wie Shoemaker-Levy 9 auf Jupiter einschlug"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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