Simulation: Stürzte MH370 senkrecht ins Meer?
Ein nahezu senkrechter Sturzflug könnte erklären, warum sich von Flug MH370 der Malaysian Airlines bislang kein einziges Wrackteil aufspüren ließ. Denn wie Computersimulationen von Goong Chen und Kollegen der Texas A&M University in Katar nahelegen, kann ein Flugzeug einen senkrechten Aufprall auf die Wasseroberfläche überstehen, ohne in eine Vielzahl von Trümmern zu zerbrechen. Die Wissenschaftler haben dazu in einem Magazin der amerikanischen Mathematikervereinigung diverse Szenarien durchgerechnet und mit bekannten Flugzeugabstürzen verglichen.
Die Boeing 777 des Flugs MH370 der Malaysian Airlines war am 8. März 2014 spurlos von den Radarschirmen verschwunden. Eine ausgedehnte Suchaktion im Indischen Ozean blieb bislang erfolglos. Auch über die Ursachen des Absturzes herrscht nach wie vor Ungewissheit.
Sollte es zu einem Aufprall mit der Nase voran gekommen sein, wären eventuell die beiden Tragflächen abgebrochen, erklären Chen und Kollegen. Doch sämtliche großen Bruchstücke sollten im Ozean versinken, ohne Spuren zu hinterlassen. Ein Trümmerfeld wie beim Air-France-Flug AF447, der am 31. Mai 2009 über dem Atlantik abstürzte, entstehe dabei nicht. Bleibt der Rumpf intakt, würden nicht einmal schwimmfähige Gegenstände wie Sitzkissen an die Wasseroberfläche treiben. Auch Öl, das den Suchmannschaften als wichtiges Erkennungsmerkmal dient, trete dann im Bereich der Absturzstelle nicht aus.
Die Wissenschaftler zitieren Luftfahrtexperten, die die Möglichkeit eines Aufpralls in extrem steilen Winkel einräumen. Zu einem solchen Szenario könne es bei einem absichtlich herbeigeführten Absturz kommen, oder wenn die Maschine zum Beispiel wegen Treibstoffmangels in großer Höhe ins Trudeln gerate.
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