Unwetter: Orkantief »Sabine« soll noch stundenlang weiterstürmen
Das Orkantief »Sabine« fegt über Deutschland. An der deutschen Nordseeküste, in Hamburg und in Bremen gilt ab dem Montagnachmittag Sturmflutgefahr, obwohl der Sturm im Norden bereits wieder abflaute. Im Südosten Deutschlands »kommt noch alles«, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach am frühen Montagmorgen sagte. Das Unwetter werde hier in der ersten Tageshälfte erwartet.
Für die komplette Südhälfte Deutschlands gilt daher laut DWD die zweithöchste Unwetterwarnstufe, für einige Regionen in Baden-Württemberg und Bayern die höchste. Dort ist »extremes Unwetter« zu erwarten. In tiefen Lagen sind einzelne Orkanböen (um 120 Kilometer pro Stunde) möglich, auf den Bergen teils die volle Orkanstärke (mehr als 140 Kilometer pro Stunde). Im Süden müssen die Menschen gebietsweise mit Starkregen rechnen, zudem kann es in der Mitte und im Süden der Republik am Morgen kräftig gewittern. Das stürmische Wetter soll den Meteorologen zufolge in ganz Deutschland bis Dienstagabend anhalten.
Fernverkehr der Bahn fällt bis 10.00 Uhr am Montag aus
Der Fernverkehr der Deutschen Bahn steht bis mindestens 10.00 Uhr am Montag komplett still. Das Unternehmen erwartet Störungen den ganzen Tag über. An den Flughäfen fallen hunderte Starts und Landungen aus. Etliche Autobahnen sind gesperrt. Menschen wurden von umstürzenden Bäumen oder herumfliegenden Gegenständen verletzt.
Wegen umgestürzter Bäume müssen auch Autofahrer vielerorts mit Einschränkungen rechnen. In Niedersachsen mussten mehrere Autobahnabschnitte gesperrt werden. Auch in Nordrhein-Westfalen soll die A 45 zwischen Kreuz Hagen und der Anschlussstelle Hagen-Süd in Richtung Frankfurt bis Montagmittag gesperrt bleiben.
In zahlreichen Großstädten bleiben Schulen geschlossen
In vielen deutschen Schulen fällt zudem der Unterricht aus, etwa in etlichen Großstädten Nordrhein-Westfalens sowie in Teilen von Bayern, Hessen, Niedersachsen und Bremen. Auch der baden-württembergische Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hat allen Schülern empfohlen, daheim zu bleiben.
An den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen fallen am Montagmorgen zahlreiche Flüge aus. Am größten Flughafen des Landes in Düsseldorf wurden Verbindungen nach Berlin, München oder Wien annulliert. Wegen des aufziehenden Orkans strichen Flughäfen wie Frankfurt/Main, München, Köln/Bonn, Hannover und Bremen bereits am Sonntag Dutzende Starts und Landungen. Die Küstenregionen und stark sturmgefährdete Gebiete wie Emden, Norddeich, Kiel und Westerland waren laut Deutscher Bahn ab der Mittagszeit nicht mehr mit Fernverkehrszügen zu erreichen. Zudem wurden etliche Fährverbindungen zu den Nordseeinseln eingestellt. Und auch Fußballspiele fielen aus, etwa das rheinische Bundesliga-Derby Mönchengladbach gegen Köln sowie die Nachholpartie der Frauen-Bundesliga zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Köln.
»Sabine« ist laut DWD ein Winterorkan, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. So stark wie »Kyrill« (2007) oder »Lothar« (1999) werde der Sturm aber nicht.
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