Neurobiologie: Suchtzentrale im Gehirn
Tief verborgen im Inneren unserer Großhirnrinde liegt jenes Areal, das Emotionen und Empfindungen koordiniert: die Insula. Obwohl die Region nicht größer als eine Zwei-Euro-Münze ist, beherbergt sie ein umfassendes Archiv unserer Erfahrungen. Was dort einmal gespeichert wurde, zieht das Hirn bei allen zukünftigen Entscheidungen zu Rate.
Deshalb steht die Insula auch im Verdacht, bei Suchtkranken den erneuten Griff zur Droge zu fördern. Waren die Erfahrungen nach dem Konsum angenehm, merkt sie sich das und weckt die Lust auf Wiederholung. Deshalb fällt es immer schwerer, weiteren Versuchungen zu widerstehen – so die Vermutung.
Wissenschaftler um Fernando Torrealba von der Universität von Chile haben dies nun im Tierversuch überprüft. Sie verabreichten amphetamin-abhängigen Ratten einen Wirkstoff, der die Aktivität der Insula vorübergehend lahmlegt. Tatsächlich vergaßen die pelzigen Probanden schon kurz nach der Injektion ihr Verlangen und zeigten auch keine Entzugserscheinungen. Im Gegenteil: Die Nager bevorzugten plötzlich wieder den schwarzen Bereich ihres Käfigs, nachdem sie sich zuvor – entgegen ihrer instinktiven Vorliebe – meist in einem hellen Abschnitt aufgehalten hatten, in dem die Amphetamine versteckt waren. Allerdings kehrte das Verlangen wieder, sobald die Wirkung der Blockade nachließ.
Christoph Marty
Deshalb steht die Insula auch im Verdacht, bei Suchtkranken den erneuten Griff zur Droge zu fördern. Waren die Erfahrungen nach dem Konsum angenehm, merkt sie sich das und weckt die Lust auf Wiederholung. Deshalb fällt es immer schwerer, weiteren Versuchungen zu widerstehen – so die Vermutung.
Wissenschaftler um Fernando Torrealba von der Universität von Chile haben dies nun im Tierversuch überprüft. Sie verabreichten amphetamin-abhängigen Ratten einen Wirkstoff, der die Aktivität der Insula vorübergehend lahmlegt. Tatsächlich vergaßen die pelzigen Probanden schon kurz nach der Injektion ihr Verlangen und zeigten auch keine Entzugserscheinungen. Im Gegenteil: Die Nager bevorzugten plötzlich wieder den schwarzen Bereich ihres Käfigs, nachdem sie sich zuvor – entgegen ihrer instinktiven Vorliebe – meist in einem hellen Abschnitt aufgehalten hatten, in dem die Amphetamine versteckt waren. Allerdings kehrte das Verlangen wieder, sobald die Wirkung der Blockade nachließ.
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