Hirnforschung: Süchtigmachendes Babylächeln
Wenn sie lächeln, geht die Sonne auf – und das nicht nur bei den eigenen Eltern oder Großeltern: Babys verstehen es, bereits mit einem leichten Verziehen ihrer Mundwinkel nach oben ihre Umwelt um den kleinen Finger zu wickeln.
Die Ursache für den Erfolg der Charmeoffensive haben nun wohl Lane Strathearn vom Meyer Center for Developmental Pediatrics in Houston und seine Kollegen entdeckt: Fröhliche Kleinkinder aktivieren das Belohnungszentrum im Hirn – bestehend aus dem Tegmentum, dem Striatum und Teilen des Frontallappens – und lassen sie den Botenstoff Dopamin ausschütten, der als eine Art "Glückshormon" gilt.
Wie nicht anders zu erwarten, freuten sich die 28 per funktioneller Magnetresonanztomografie überwachten Mütter am stärksten über Fotos, auf denen ihre fünf bis zehn Monate alten Babys lächelten. Positive Erregungszustände verursachten aber auch andere schmunzelnde Kleinkinder aus. Bilder weinender Babys oder solcher mit neutralem Gesichtsausdruck lösten dagegen durch die Bank weniger heftige Reaktionen dieser Hirnareale aus – selbst wenn es der eigene Nachwuchs war.
"Die Mutter-Kind-Beziehung ist sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes", kommentiert Strathearn. "Wenn sich diese nicht normal entwickelt, kann das verheerende Auswirkungen für das Wohl des Kindes haben." Er interpretiert die Studien seines Teams als ersten Schritt zum Verständnis der neuronalen Grundlagen des Mutter-Kind-Verhältnisses. (dl)
Strathearn, L. et al.:What's in a Smile? Maternal Brain Responses to Infant Facial Cues. In: Pediatrics 122, S. 40-51, 2008.
©spektrumdirekt
Die Ursache für den Erfolg der Charmeoffensive haben nun wohl Lane Strathearn vom Meyer Center for Developmental Pediatrics in Houston und seine Kollegen entdeckt: Fröhliche Kleinkinder aktivieren das Belohnungszentrum im Hirn – bestehend aus dem Tegmentum, dem Striatum und Teilen des Frontallappens – und lassen sie den Botenstoff Dopamin ausschütten, der als eine Art "Glückshormon" gilt.
Wie nicht anders zu erwarten, freuten sich die 28 per funktioneller Magnetresonanztomografie überwachten Mütter am stärksten über Fotos, auf denen ihre fünf bis zehn Monate alten Babys lächelten. Positive Erregungszustände verursachten aber auch andere schmunzelnde Kleinkinder aus. Bilder weinender Babys oder solcher mit neutralem Gesichtsausdruck lösten dagegen durch die Bank weniger heftige Reaktionen dieser Hirnareale aus – selbst wenn es der eigene Nachwuchs war.
"Die Mutter-Kind-Beziehung ist sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes", kommentiert Strathearn. "Wenn sich diese nicht normal entwickelt, kann das verheerende Auswirkungen für das Wohl des Kindes haben." Er interpretiert die Studien seines Teams als ersten Schritt zum Verständnis der neuronalen Grundlagen des Mutter-Kind-Verhältnisses. (dl)
Strathearn, L. et al.:What's in a Smile? Maternal Brain Responses to Infant Facial Cues. In: Pediatrics 122, S. 40-51, 2008.
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