Zoologie: Südsee-Plattwürmer jagen mit Gift
Vor der Pazifikinsel Guam vergiften marine Plattwürmer mit einem Neurotoxin-Cocktail weit schnellere und größere Beutetiere als sie selbst. Die bislang unentdeckten Würmer sind die ersten Organismen, die den altbekannten Giftstoff Tetrodotoxin auch als Jagdwaffe einsetzten, berichten Wissenschaftler der Smithsonian-Marinestation.
Offenbar überwältigt er diese großen Tiere mit Hilfe des schnell wirkenden Nervengiftes Tetrodotoxin, vermuten die Wissenschaftler, die das Gift in hoher Konzentration besonders im Schlundbereich des Wurm nachweisen konnten. Als Abwehrwaffe gegen hungrige Fische war das Gift dagegen nicht wirksam, wie Verhaltensexperimente belegten: Verschiedenen Raubfischarten versuchsweise zum Fraß vorgeworfene Würmchen wurden ohne spätere Probleme oder Zögern verspeist. Kauri-Muscheln, die umgekehrt hungrigen Plattwürmern angeboten wurden, wurden von ihnen innerhalb kurzer Zeit attackiert, wobei der Giftgehalt der Tiere offenbar deutlich absank. Nach acht Tage ohne Nahrung hatten die Würmer ihren Toxingehalt dagegen wieder aufgestockt.
In Korallenriff-Ökosystemen gelten meist Fische als die wichtigsten Räuber, schreiben die Autoren – ihre Studie aber zeige die Bedeutung solch weniger auffälligen Habitat-Bewohner wie den Plattwürmern. Auch sie könnten eine enorme Bandbreite von Tieren erjagen und töten.
Bislang waren Tetrodotoxin und einige seiner Molekülderivate als Defensivwaffe zur Abschreckung von Fraßfeinden in der Haut von landlebenden Amphibien sowie Kugelfischen bekannt – und als Kommunikationssignal etwa zur sexuellen Anlockung von Männchen durch weibliche Fische. Nun entdeckten Raphael Ritson-Williams und seine Kollegen einen vorübergehend als "Planocerid Spezies 1" bezeichneten Plathelminthen – abgeplattet flache, wurm- oder egelförmige Organismen, die meist von festgewachsenen Kleinlebewesen am Meeresboden leben –, der sich räuberisch von auch größeren Weichtieren ernährt.
Offenbar überwältigt er diese großen Tiere mit Hilfe des schnell wirkenden Nervengiftes Tetrodotoxin, vermuten die Wissenschaftler, die das Gift in hoher Konzentration besonders im Schlundbereich des Wurm nachweisen konnten. Als Abwehrwaffe gegen hungrige Fische war das Gift dagegen nicht wirksam, wie Verhaltensexperimente belegten: Verschiedenen Raubfischarten versuchsweise zum Fraß vorgeworfene Würmchen wurden ohne spätere Probleme oder Zögern verspeist. Kauri-Muscheln, die umgekehrt hungrigen Plattwürmern angeboten wurden, wurden von ihnen innerhalb kurzer Zeit attackiert, wobei der Giftgehalt der Tiere offenbar deutlich absank. Nach acht Tage ohne Nahrung hatten die Würmer ihren Toxingehalt dagegen wieder aufgestockt.
In Korallenriff-Ökosystemen gelten meist Fische als die wichtigsten Räuber, schreiben die Autoren – ihre Studie aber zeige die Bedeutung solch weniger auffälligen Habitat-Bewohner wie den Plattwürmern. Auch sie könnten eine enorme Bandbreite von Tieren erjagen und töten.
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