News: Süßes Vergessen
Menschen mit einem zu hohen Blutzuckerspiegel schneiden in Gedächtnistests häufig schlechter ab. Ein gründlicher Blick ins Gehirn zeigt nun, was dahinter stecken könnte.
Wenn der Körper altert, funktionieren so manche Dinge nicht mehr einwandfrei. Beispielsweise verringert sich bei vielen Menschen mit den Jahren die Toleranz für Glucose: Die Zellen sind nicht mehr in der Lage, den universellen Brennstoff einzuführen und zu verarbeiten. Verschlimmert sich diese mangelnde Importfähigkeit hin zu einer ausgeprägten Intoleranz, bleibt nur noch ein winziger Schritt zu Diabetes Typ II, der häufig auch als Alters-Diabetes bezeichnet wird.
Aus verschiedenen Untersuchungen ist inzwischen bekannt, dass Menschen mit einem hohen Blutzuckerspiegel außerdem in Lern- und Gedächtnistests häufig schlechter abschneiden als ihre gesunden Altersgenossen. Sollte sich die süße Fracht in den Adern etwa negativ auf das Gehirn auswirken?
Antonio Convit von der New York University und seine Kollegen durchleuchteten nun mit Magnetresonanzspektroskopie die Gehirne von 30 Versuchspersonen im Alter zwischen 53 und 89 Jahren und ermittelten gleichzeitig deren Glucosetoleranz. Dabei stießen sie auf einen interessanten Zusammenhang: Je weniger der Körper der Betroffenen mit dem Blutzucker zurechtkam, desto kleiner war ihr Hippocampus – jene Struktur tief im Stirnlappen, die eine zentrale Rolle für das Kurzzeitgedächtnis und Lernvermögen spielt. Und entsprechend schlechter fielen auch jeweils die Ergebnisse der psychologischen Tests aus, mit denen die Forscher die kognitiven Fähigkeiten ihrer Versuchsteilnehmer erfassten.
Die Wissenschaftler vermuten, dass die geringere Aufnahmefähigkeit der Gehirnzellen für Glucose den Hippocampus gerade dann regelrecht verhungern lässt, wenn er gefordert ist. So ist aus Tierversuchen bekannt, dass bei anstrengenden Gedächtnistests der Glucosegehalt im Hippocampus an manchen Stellen plötzlich abfällt – doch ohne Brennstoff können auch Gehirnzellen nicht arbeiten.
Vielleicht rühren die schlechten Ergebnisse bei Gedächtnistests also daher, dass aufgrund der mangelnden Glucoseaufnahmen jene lokale Unterversorgung nicht abgefangen wird. Und eventuell lässt der stetige Nahrungsmangel die Gehirnzellen absterben und so den Hippocampus im Laufe der Zeit schrumpfen, spekulieren die Forscher.
Die Ergebnisse bergen eine winzige Hoffnung: Sollte sich der vermutete Zusammenhang als richtig erweisen, was weitere Studien nun aufdecken müssen, dann könnte sich durch eine entsprechende Überwachung des Blutzuckerspiegels gegebenfalls die Gedächtnisleistung im Alter verbessern lassen – beziehungsweise die Verschlechterung verhindern, indem man die Toleranz für Glucose wieder steigert. Angesichts der zahlreichen älteren Menschen, die unter ihrer zunehmenden Vergesslichkeit leiden, wäre das sicherlich ein lohnendes Unterfangen.
Aus verschiedenen Untersuchungen ist inzwischen bekannt, dass Menschen mit einem hohen Blutzuckerspiegel außerdem in Lern- und Gedächtnistests häufig schlechter abschneiden als ihre gesunden Altersgenossen. Sollte sich die süße Fracht in den Adern etwa negativ auf das Gehirn auswirken?
Antonio Convit von der New York University und seine Kollegen durchleuchteten nun mit Magnetresonanzspektroskopie die Gehirne von 30 Versuchspersonen im Alter zwischen 53 und 89 Jahren und ermittelten gleichzeitig deren Glucosetoleranz. Dabei stießen sie auf einen interessanten Zusammenhang: Je weniger der Körper der Betroffenen mit dem Blutzucker zurechtkam, desto kleiner war ihr Hippocampus – jene Struktur tief im Stirnlappen, die eine zentrale Rolle für das Kurzzeitgedächtnis und Lernvermögen spielt. Und entsprechend schlechter fielen auch jeweils die Ergebnisse der psychologischen Tests aus, mit denen die Forscher die kognitiven Fähigkeiten ihrer Versuchsteilnehmer erfassten.
Die Wissenschaftler vermuten, dass die geringere Aufnahmefähigkeit der Gehirnzellen für Glucose den Hippocampus gerade dann regelrecht verhungern lässt, wenn er gefordert ist. So ist aus Tierversuchen bekannt, dass bei anstrengenden Gedächtnistests der Glucosegehalt im Hippocampus an manchen Stellen plötzlich abfällt – doch ohne Brennstoff können auch Gehirnzellen nicht arbeiten.
Vielleicht rühren die schlechten Ergebnisse bei Gedächtnistests also daher, dass aufgrund der mangelnden Glucoseaufnahmen jene lokale Unterversorgung nicht abgefangen wird. Und eventuell lässt der stetige Nahrungsmangel die Gehirnzellen absterben und so den Hippocampus im Laufe der Zeit schrumpfen, spekulieren die Forscher.
Die Ergebnisse bergen eine winzige Hoffnung: Sollte sich der vermutete Zusammenhang als richtig erweisen, was weitere Studien nun aufdecken müssen, dann könnte sich durch eine entsprechende Überwachung des Blutzuckerspiegels gegebenfalls die Gedächtnisleistung im Alter verbessern lassen – beziehungsweise die Verschlechterung verhindern, indem man die Toleranz für Glucose wieder steigert. Angesichts der zahlreichen älteren Menschen, die unter ihrer zunehmenden Vergesslichkeit leiden, wäre das sicherlich ein lohnendes Unterfangen.
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