Quantenphysik: Superfluides Lithium-Fermionengas
Die Welt der Teilchen ist zweigeteilt: Während Bosonen ein ganzzahliges internes Drehmoment haben, den so genannten Spin, ist der Spin von Fermionen halbzahlig. Dieser Unterschied bewirkt, dass für Fermionen, zu denen beispielsweise Elektronen, Protonen und Neutronen gehören, gewisse Einschränkungen gelten. So dürfen keine zwei Fermionen am gleichen Ort und zur gleichen Zeit in allen Quantenzahlen übereinstimmen. Darum sind manche besonders interessanten Zustände von Materie eigentlich nur für Bosonen zugänglich – darunter Suprafluidität und das exotische Bose-Einstein-Kondensat, in dem eine große Menge Atome sich wie ein einzelnes Teilchen verhält.
Die Methode der Forscher, bei welcher alleine Licht in dem Teilchengas Strukturen herausgebildet hat, könnte zukünftig neue Experimente möglich machen, in denen sich Supraflüssigkeiten, Bose-Einstein-Kondensate und sogar Modelle für Atomkerne leichter und genauer untersuchenen lassen.
Unter gewissen Umständen scheinen die Beschränkungen jedoch aufgehoben. Martin Zwierlein vom MIT-Harvard Center for Ultracold Atoms und seine Kollegen haben gezeigt, dass fermionische Lithium-6-Atome sich zu bosonischen Paaren zusammenfinden und das volle Spektrum quantenmechanischer Effekte zeigen können. Dafür fingen sie ultrakaltes Lithiumgas in einer optischen Falle und "rührten" es mit Laserstrahlen um. Anstatt wie eine gewöhnliche Füssigkeit zu rotieren, bildeten sich kleine Wirbel aus, die typisch für Supraflüssigkeiten sind. Diese Erscheinungsform der Materie ist jedoch nur für Bosonen möglich – die fermionischen Atome mussten sich also über nicht chemische Wechselwirkungen zu bosonischen "Molekülen" verbunden haben.
Die Methode der Forscher, bei welcher alleine Licht in dem Teilchengas Strukturen herausgebildet hat, könnte zukünftig neue Experimente möglich machen, in denen sich Supraflüssigkeiten, Bose-Einstein-Kondensate und sogar Modelle für Atomkerne leichter und genauer untersuchenen lassen.
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