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News: SuW besucht "Planck"

Am 1. Februar 2007 hatte der Autor dieser Zeilen die Gelegenheit, sich den im Bau befindlichen Satelliten Planck im Detail anzusehen. Er wird bei der Firma Alcatel-Alenia im südfranzösischen Cannes zusammengebaut. Planck soll Mitte 2008 starten und die kosmische Hintergrundstrahlung mit hoher Präzision kartieren.
Eingeladen hatte die Europäische Weltraumagentur ESA, in deren Auftrag der Satellit als Teil des Wissenschaftsprogramms gebaut wird. Zunächst wurde die etwa 80 Mann starke Truppe aus Wissenschaftlern, Mitarbeitern des Herstellers und Journalisten in der Verwaltung von Alcatel-Alenia in Cannes-Mandelieu begrüßt und danach in den Aufbau und die wissenschaftlichen Zielsetzungen von Planck eingeführt.

Nach der Einführung wurde dann der Reinraum der Firma Alcatel-Alenia besichtigt, wo man der echten Flug-Hardware auf wenige Zentimeter nahe kommen durfte. Allerdings musste man sich entsprechend "verkleiden", um nicht den Reinraum mit lauter Dreck von Schuhen und Kleidung zu verunreinigen. Damit keine Haare in den Satelliten gelangen, war eine Kopfbedeckung angesagt, ein Kittel wurde übergezogen und auch die Schuhe bekamen einen Überzieher. Solcherart ausstaffiert, durfte man sich dann dem "Allerheiligsten" nähern, dem noch offenen Satellitenkörper und dem noch nicht eingebauten Teleskop.

Zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung wird Planck 4.2 Meter breit und rund vier Meter hoch sein. Starten soll der nach dem berühmten Physiker Max Planck benannte Raumflugkörper zusammen mit einem anderen ESA-Forschungssatelliten namens Herschel am 31. Juli 2008 mit einer Ariane-5-Rakete.

Planck soll den kosmischen Mikrowellenhintergrund, sozusagen das "Echo des Urknalls", mit hoher Präzision kartieren. Damit führt der Forschungssatellit die Arbeit der NASA-Satelliten Cosmic Background Explorer (COBE) und Wilkinson-Microwave Anisotropy Probe (WMap) fort, die in den 1990er Jahren und Anfang 2000 den Himmel durchmusterten. Planck verfeinert die Arbeit seiner Vorgänger weiter und durchmustert den gesamten Himmel mit wesentlich höherer räumlicher Auflösung.

Die kosmische Hintergrundstrahlung stammt aus der Zeit, als unser Universum so weit abgekühlt war, dass sich Materie und Strahlung voneinander entkoppelten, es also durchsichtig wurde. Dies geschah etwa 300000 Jahre nach dem Urknall. Durch die Expansion des Weltalls wurde diese Strahlung so weit rotverschoben, dass sie uns heute als Mikrowellenstrahlung entsprechend einer Temperatur von drei Kelvin erreicht. In den Karten zeigen sich äußerst geringe Schwankungen dieses ansonsten sehr gleichförmigen Hintergrunds. Sie weisen auf geringfügige Unterschiede in der Materieverteilung nach dem Urknall hin, aus denen sich im Verlaufe der Entwicklung des Universums die großen Strukturen wie die Galaxienhaufen entwickelten.

Nach der äußerst komplexen und auch langwierigen Auswertung der von Planck gelieferten Daten hoffen die beteiligten Wissenschaftler, sehr genaue Aussagen über wichtige Naturkonstanten treffen zu können und damit die Vergangenheit und Zukunft unseres Universums genau beschreiben zu können.

Tilmann Althaus

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