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Sucht: Tabakkonzern förderte Zigarettenschmuggel in China

Aus internen Dokumenten des weltweit größten Tabakkonzerns British American Tobacco (BAT) geht hervor, dass das Unternehmen illegalen Zigarettenschmuggel in China nutzte und selbst förderte, um den dortigen Markt zu erschließen. Der Konzern hatte dies öffentlich abgestritten.

China mit seinen 350 Millionen Rauchern gilt als Haupt-Zukunftsmarkt der Zigarettenindustrie, schon jetzt wird jeder dritte Glimmstängel dort angesteckt. Kelley Lee von der London School of Hygiene and Tropical Medicine und ihre Kollegen stellten nun durch ihre Archivstudien fest, dass der Konzern seine Strategie in China explizit darauf ausrichtete, den illegalen Markt zu kontrollieren und auf ganz Asien auszuweiten. So war der Hauptanteil der Exporte aus Hongkong für das Schmugglergeschäft in China gedacht.

1998 wurde BAT durch einen gerichtlichen Vergleich verpflichtet, der Öffentlichkeit Zugang zu den acht Millionen Dokumentseiten zu verschaffen, die im Zentral-Archiv bei Guildford in Großbritannien deponiert sind. Diese Regelung schließt auch Firmendokumente ein, die in das Zentral-Archiv von Minnesota gesandt wurden. Bei der Auswertung der Schriften stießen Wissenschaftler bereits auf verschiedene fragwürdige Verschleierungstaktiken und Einflussnahmen des Tabakriesen.

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