News: Täglich Aspirin - und einen 'Booster'
„Aspirin ist nicht das ideale Mittel. Aber es ist das beste, das wir haben, und das wirtschaftlichste. Wir bemühen uns, die Erfolgsrate mit Aspirin (zur Verhütung von Herzinfarkten, Anm.) noch zu verbessern“, erklärte Aaron Marcus, Chef der Abteilung für Bluterkrankungen und Onkologie des Veterans`Affairs Medical Center in New York. Der Wirkstoff ASS hemmt die Bildung von Blutgerinnseln, wie sie beim Herzinfarkt in den Koronararterien auftreten. Während die ersten klinischen Untersuchungen mit 324 Milligramm des Wirkstoffes alle zwei Tage durchgeführt wurden, ist man seither mit der Dosis deutlich heruntergegangen: pro Tag 50 bis 100 Milligramm. Dies gilt für die Prävention in einer Gruppe Hochgefährdeter: Jeder, der schon einen Infarkt erlitten hat, sollte zur Verhütung eines zweiten ASS bekommen. Doch nach wie vor stehen generelle Empfehlungen für die Vorbeugung eines Infarkts bei Gesunden (Personen ohne Symptome einer Herzerkrankung) aus.
Marcus und andere Wissenschaftler aus Spanien haben den Effekt von 200 oder 300 Milligramm ASS pro Tag oder einmal 500 Milligramm des Wirkstoffes auf die Blutgerinnung untersucht. Ihr Ergebnis: „Bei zwei Drittel der Patienten (Schlaganfall oder Infarkt, Anm.) waren 200 bis 300 Milligramm Aspirin nicht ausreichend, um das Verklumpen von Blutplättchen (Gerinnselbildung, Anm.) zu verhindern.“ Hingegen trat dieser Effekt bei den Probanden ein, die in einer Dosis 500 Milligramm des Wirkstoffes bekamen.
Die Konsequenz: Gefährdete sollten langfristig täglich eine kleine Dosis Aspirin einnehmen, zweimal im Monat sollten sie allerdings einen „Booster“ mit höherer Dosis bekommen. Das hemmt dann die Gerinnselbildung noch besser.
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